21. Mai 2022, 19:20 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Der Frühlingsempfang der Oberbürgermeisterin Karin Welge für rund 600 geladene Gäste der Stadtgesellschaft markierte am Freitagabend den Auftakt für viele Veranstaltungen, die in der Heilig-Kreuz-Kirche und der Bochumer Straße an diesem Wochenende stattfinden. Und während am heutigen Samstag alle Bürgerinnen und Bürger zum „Frühlingserwachen“ entlang der Bochumer Straße eingeladen sind, wurde am Freitagabend in der frisch eröffneten Heilig-Kreuz-Kirche über den Wandel der Stadt diskutiert.
Ausgehend vom „Quartier Bochumer Straße“, einem Viertel, das für den Aufbruch in Gelsenkirchen steht, wurde diskutiert, wie eine Stadt sich positiv entwickeln kann.
Oberbürgermeisterin Karin Welge: „In Gelsenkirchen gibt es viele engagierte Menschen, was uns hier manchmal fehlt ist das Vertrauen und der Mut, wir lassen uns viel zu schnell von Fassaden abschrecken. Ich möchte, dass sich die Mutigen selbst auf die Spurensuche begeben und entdecken, dass Gelsenkirchen eine Oase der Investitionen ist. Was uns verbindet ist, dass wir gemeinsam hintereinander, nebeneinander und miteinander stehen. Wir selbst und niemand sonst gestaltet unser Leben, gestaltet unsere Stadt, gestaltet unser Quartier, gestaltet unsere Nachbarschaft und gestaltet unser Miteinander. Und so ist es nicht nur hier auf der Bochumer Straße. Auch an anderen Stellen, wo ein paar Menschen zusammenkommen, etwas gemeinsam anpacken, ist das so – und davon gibt es viele, sehr viele in Gelsenkirchen. Und so haben wir hier einiges darüber gelernt, wie Veränderung mit der Perspektive auf die Stadtteile und Nachbarschaften gelingen kann, an der Bochumer Straße wie andernorts.“
Im Gespräch mit der Künstlerin Natalie Pielok, die selbst auf der Bochumer Straße wohnt und sich hier als „Local Guide“ engagiert sowie dem Unternehmer Dirk Oehlerking, der als ehemaliger Motorradrennfahrer heute in seinem „Kingston Custom“ handgefertigte Motorradunikate fertigt und sich bewusst für das Quartier als Standort entschied, wurden die Möglichkeiten zur Entwicklung der Quartiere vertieft. Götz Alsmann übernahm die Moderation der fachkundigen Runde.
„Natürlich braucht dies neben viel Geld auch viel Zeit, und man muss Geduld aufbringen, bis man die Veränderungen deutlich sieht. Aber wenn man sich in unseren Stadterneuerungsgebieten in ganz Gelsenkirchen umschaut, dann erkennt man schon, dass die Bemühungen Früchte tragen – und dass die Menschen, die hier wohnen, zufriedener sind. Und manche sogar extra hierherziehen, weil ihnen die Gemeinschaft vor Ort so gut gefällt“, so Oberbürgermeisterin Karin Welge weiter.
Dies bestätigte Natalie Pielok, die sich im Umfeld der Bochumer Straße ganz gezielt eine Wohnung suchte: „Ich bin mit Freundinnen über die Bochumer Straße gefahren und habe das Geschehen beobachtet. Da habe ich gedacht: Gelsenkirchen kann was, wir müssen nicht in die großen Städte ziehen, um urbanes Leben führen zu können. Wir können das hier. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin nach Gelsenkirchen gezogen, um selbst hier etwas zu machen und anzustoßen. Mir geht es darum, den Ort wahrzunehmen wie er ist. Gelsenkirchen ist eine Stadt, die eine tolle Vielfalt hat und unfassbar divers ist.“
Auch der Unternehmer Dirk Oehlerking, der eine über 100 Jahre alte Schmiede auf einem Hinterhof an der Bochumer Straße 158-160 in eine moderne Werkstatt verwandelte, schwärmt von „seinem“ Quartier: „Nicht nur meine Neigung zu den Motorrädern, sondern auch der Standort war mir wichtig. Ich wollte nach Ückendorf auf die Bochumer Straße. Die Offenheit und Verbundenheit haben mich hier verwurzelt. Ich habe die Immobilie in Eigenregie umgebaut und produziere jetzt meine Motorräder als Kunstgegenstände. Ich lade meine Kunden in eine andere Welt ein. Es ist nicht München, Paris, Berlin - es ist Gelsenkirchen. Gelsenkirchen macht mich stärker und ich will Magnet sein und andere anlocken.“
Die Neue Philharmonie Westfalen untermalte unter Leitung von Giuliano Betta, dem 1. Kapellmeister am Musiktheater im Revier, den Freitagabend mit Gioachino Rossinis Ouvertüre zu „Der Barbier von Sevilla“, Jules Massenets Meditation aus der Oper „Thaïs“ und Auszügen aus Leonard Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“. Im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch, und dazu, die Heilig-Kreuz-Kirche zu erkunden.
Das gesamte Wochenende mit dem Frühlingsempfang und dem Frühlingserwachen auf der Bochumer Straße wird realisiert im Rahmen einer Kooperation mit der Emschergenossenschaft.