Am 17.11.2022, anlässlich des Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und Gewalt, haben die Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Kerstin Claus die gemeinsame Aufklärungs- und Aktivierungskampagne "Schieb den Gedanken nicht weg!" vorgestellt. Die zentrale Botschaft: Kinder und Jugendliche sind vor allem im eigenen Umfeld der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt.
Mit kontrastiven, irritierenden Aussagen wie: "Geh nicht mit Fremden mit! - Und wenn es gar kein Fremder ist?" oder "Mach niemandem die Tür auf! - Und wenn die Gefahr schon drinnen ist?" stellt die Kampagne gewohnte familiäre Denkmuster in Frage und weist auf die reale Gefahr von sexueller Gewalt im persönlichen Umfeld hin. Ziel ist es, Menschen zu befähigen, aktiv zu werden, wenn sie Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch schöpfen.
"Schieb den Gedanken nicht weg!" ist als mehrjährige Kampagne konzipiert. Neben einer Vielzahl von Informationsmaterialien stärkt die Kampagne lokale Netzwerke und kommunale Initiativen und unterstützt diese mit einem Kampagnenbüro. Durch die Zusammenarbeit von Fachpraxis, Politik und Zivilgesellschaft sollen nachhaltige Bündnisse vor Ort zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt erreicht werden. Auch der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist ein wichtiger Partner, der die Kampagne und die bundesweiten und lokalen Aktivierungsmaßnahmen unterstützt.