Natur- und Landschaftsschutz
Natur und Landschaft sind für uns Menschen unverzichtbar – besonders in der Stadt. Unser Stadtgrün bietet Erholung, fördert die Gesundheit und schafft eine lebenswerte Umgebung direkt vor unserer Haustür. Der morgendliche Gesang der Vögel, der wohnungsnahe Stadtpark, die uralte Eiche an der Straße, die frische Atemluft liefert – all dies erhöht die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Gelsenkirchen. Unsere Grünflächen besitzen eine hohe Bedeutung als stadtklimatische Ausgleichsräume. Das heißt, sie wirken unmittelbar der Feinstaubbelastung aus dem Straßenverkehr und der stetigen Erwärmung der Innenstädte entgegen. Vor allem in Zeiten des Klimawandels wird die Bedeutung städtischer Grünflächen immer offensichtlicher.
Senkungsbereich im Emscherbruch. Foto: Stadt Gelsenkirchen
Da sie eine so hohe Bedeutung für die Gesundheit der Menschen hat, müssen wir unsere Natur als wichtigste Lebensgrundlage respektieren und schützen.
Hier finden Sie Erklärungen zu den wichtigsten Fachbegriffen aus dem Natur- und Landschaftsschutz.
Naturschutz
Naturschutz bedeutet, wertvolle Lebensräume für unsere heimischen Tiere und Pflanzen zu bewahren. Damit unsere Gelsenkirchener Naturschutzgebiete ungestört bleiben, gibt es bestimmte Regeln, die helfen, die Natur zu schützen. Alle können ihren Teil dazu beitragen – zum Beispiel, indem kein Müll in der Natur hinterlassen wird und wildlebende Tiere nicht gefüttert werden.
Auch die Stadt Gelsenkirchen leistet hier wichtige Arbeit: So werden Wiesen fachgerecht gemäht, um die Lebensräume zu erhalten und ihnen Raum für ihre natürliche Entwicklung zu geben. Diese Pflege schützt die Vielfalt und Schönheit der Natur und sorgt dafür, dass auch kommende Generationen unsere grüne Stadt genießen können.
Landschaftsschutz
Der Landschaftsschutz ist dazu da, bestimmte Gebiete und ihre natürliche Schönheit, Vielfalt und Erholungsfunktion zu erhalten. In Landschaftsschutzgebieten ist die Natur oft noch weitgehend gesund und soll für Pflanzen, Tiere und Menschen erhalten werden. Hier sind bestimmte Eingriffe, zum Beispiel das Bauen eingeschränkt, um die Landschaft zu schonen. Dadurch können Menschen diese Gebiete langfristig nutzen, etwa zum Wandern oder Entspannen.
Biotopschutz
Als Biotop bezeichnet man einen Lebensraum einer Lebensgemeinschaft. Ein Beispiel für ein Biotop ist ein Teich. In einem Teich leben viele verschiedene Pflanzen und Tiere, die eine Lebensgemeinschaft bilden. Dazu gehören zum Beispiel Frösche, Fische, Seerosen, Insektenlarven und Enten. Lebensgemeinschaften werden in der Biologie auch Biozönose genannt. Der Biotopschutz bezieht sich demnach auf den Schutz einzelner Biotope.
Eine Landschaft setzt sich aus vielen verschiedenen Biotopen zusammen. Dazu gehört der beschriebene Teich, aber auch Wälder und Wiesen oder sandige, steinige Flächen, auf denen der Boden sehr trocken ist. Im Biotopschutz ist es wichtig, die unterschiedlichen Eigenschaften der Biotope zu kennen und sie mit verschiedenen angepassten Maßnahmen zu pflegen.
Artenvielfalt
Mit der Artenvielfalt wird der Reichtum verschiedener Tier- und Pflanzenarten beschrieben. Je mehr Arten in einem Gebiet vorkommen, desto größer ist die Artenvielfalt. Auch der Begriff Biodiversität bezieht sich auf die Artenvielfalt, meint aber noch mehr, etwa die Vielfalt an verschiedenen Biotopen, die es auf unserer Erde gibt. Die Artenvielfalt ist wichtig für den guten Zustand eines Biotops. Wenn Arten aussterben, kann das ganze Gleichgewicht eines Biotops ins Wanken geraten und im schlimmsten Fall nie wieder hergestellt werden.
Durch unsere moderne Lebensweise beanspruchen wir Menschen die natürlichen Ressourcen unserer Umwelt zunehmend. Dies zeigt sich durch den Klimawandel und das Artensterben. Besonders viel Aufmerksamkeit hat in den letzten Jahren das Insektensterben erlangt. Um dieses Massensterben aufzuhalten, müssen wir dringend Maßnahmen für den Schutz der Arten tun – und das schaffen wir nur gemeinsam.
Dafür hat die Stadt Gelsenkirchen eine Biodiversitätsstrategie entworfen. Sie beinhaltet eine Vielzahl an Maßnahmen zum Schutz der Arten im Stadtgebiet. Mithelfen können dabei alle Bürgerinnen und Bürger – Zum Beisipiel durch naturnahe Gestaltung auf dem Balkon, im eigenen Garten oder durch aktives Anpacken im ehrenamtlichen Naturschutz.
Stadtnatur
Stadtnatur besteht aus natürlichen, naturnahen und auch gestalteten Freiräumen und bildet ein Netzwerk, das die sogenannten "Ökosystemleistungen" der Stadt sicherstellt und die biologische Vielfalt unterstützt. Deshalb spielt Stadtnatur eine immer wichtiger werdende Rolle in der Anpassung an den Klimawandel.
In Gelsenkirchen gibt es eine erstaunlich vielfältige Stadtnatur, in der viele Tiere und Pflanzen ihr Zuhause haben. Grünflächen, Parks und Gärten sowie Bäume am Straßenrand bieten Lebensräume für Vögel, Insekten, Eichhörnchen und zahlreiche Pflanzenarten. Im Ruhrgebiet stellen außerdem die sogenannte Industrienatur eine Besonderheit dar. Damit sind Flächen gemeint, auf denen früher einmal Zechen oder Fabriken betrieben wurde. Manche dieser Flächen werden nicht mehr genutzt, sind also brachgefallen. Weil diese Orte so einzigartig sind, spielen sie auch für die Artenvielfalt unserer Stadtnatur eine sehr wichtige Rolle.