17. März 2020, 09:17 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Wie am Freitag angekündigt, hat die Stadt Gelsenkirchen nach Bekanntwerden der Anordnung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, alle Schulen und Bildungseinrichtungen ab kommendem Montag, 16. März, zu schließen, am Samstagvormittag unmittelbar Gespräche mit allen Kita-Trägern geführt, um diese zu informieren.
Insbesondere wurde ein gemeinsames Verfahren vereinbart, mit dem eine Notbetreuung für Kinder sichergestellt werden soll, deren Eltern zu Berufsgruppen gehören, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der medizinischen Versorgung unverzichtbar sind und die über keine anderen Betreuungsmöglichkeiten verfügen. Diese Notbetreuung wird nicht zentral, sondern in jeder einzelnen Kita und Einrichtung der Kindertagespflege vorgehalten. Sie kann nur für Kinder dieser Einrichtungen in Anspruch genommen werden.
Laut Erlass soll eine Notbetreuung für die Kinder „unentbehrlicher Schlüsselpersonen“ in allen Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege eingerichtet werden, die im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeiten. Eine solche Notbetreuung kann dann nur angeboten werden, sofern eine private Betreuung oder eine flexible Arbeitsgestaltung für diesen Personenkreis nicht möglich ist und wenn beide Elternteile/Erziehungsberechtigte beziehungsweise der/die Alleinerziehende zu den unentbehrlichen Schlüsselpersonen zählen.
Zur kritischen Infrastruktur zählen die folgenden Einrichtungen:
- Krankenhäuser
- Arztpraxen
- Senioreneinrichtungen / ambulante Pflegedienste
- Fahrdienste wie bspw. Krankentransporte und Taxis
- Feuerwehr
- Polizei
- Pharmazeutische Betriebe
- Lebensmittelversorgung
- Stadtverwaltung
- Justiz
- Energieversorgung, bspw. Netzbetreiber und Tankstellen
- Wasserversorgung
- (Abfall-) Entsorgung
- Kindertageseinrichtungen/Tagespflege
- stationäre Einrichtungen der Jugendhilfe
- Öffentlicher Personennahverkehr
Von diesen Berufsgruppen kann die Betreuung nur in Anspruch genommen werden, wenn beide Elternteile in diesen Bereichen arbeiten, wenn es sich um Alleinerziehende handelt und wenn keine andere Betreuungsmöglichkeit organisiert werden kann.
Um diese Notbetreuung in Anspruch nehmen zu können, brauchen Eltern, die den oben genannten Berufsgruppen angehören, eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers, dass ihre Anwesenheit im Betrieb zwingend erforderlich ist. Ein Vordruck zur Vorlage beim Arbeitgeber liegt ab Montagfrüh in allen Kitas, bei den Tagespflegepersonen und Trägern vor. Er kann von den Eltern Montag mitgenommen werden und muss spätestens Dienstagmorgen ausgefüllt in der Einrichtung vorliegen. Dieser Vordruck kann auch auf der Homepage der Stadt heruntergeladen werden.
Für alle anderen Eltern und Kinder gilt ab Montag das vom Land erlassene Betretungsverbot.
Zusätzlich wird die Stadt ab Montag eine Elterninformation in verschiedenen Sprachen zur aktuellen Situation und zum Hintergrund der Maßnahmen verteilen.
Auch bei den Schulen wird das Vorgehen ähnlich sein: Jede Schule wird als Anlaufstelle für eine Notbetreuung offen sein. Montag und Dienstag wird dies noch für alle Schülerinnen und Schüler gelten, ab Mittwoch nur für solche, deren Eltern zu den genannten Berufsgruppen gehören und die keine anderweitige Betreuung sicherstellen können. Der Nachweis wird in analoger Weise zu führen sein. Hier werden die einzelnen Schulen die Eltern über das konkrete Vorgehen informieren.
Für alle Fragen rund um die Schließung der Kindertageseinrichtungen, Schulen und Angebote der Kindertagespflege kann jetzt die zentrale Info-Hotline zur Corona-Krise konsultiert werden. Die Die Hotline ist bis auf weiteres montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 16 Uhr geschaltet. Über die zentrale Nummer werden Anrufende auch an Fachpersonal weitergeleitet, das Fragen zur Notbetreuung an Kitas und Schulen und zum Umgang mit Veranstaltungen und Schließungen beantwortet. Die Nummer lautet: 0209/ 169-5000.
Um Eltern und Kindern den Umgang mit der ungewohnten Situation zu erleichtern wird die Stadt Gelsenkirchen in der kommenden Woche eine Elternberatung zur Freizeitgestaltung mit Kindern aufbauen. Dies wird durch Filme, Bücher, Tipps für den Alltag, Anregungen zum Kochen mit Kindern oder Spielverleih etc. erfolgen. Hier wird es täglich neue Tipps und Anregungen zur Freizeitgestaltung geben.