14. Juni 2019, 11:11 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Ein Austausch auf Augenhöhe, im direkten Dialog und ohne den oftmals scharfen Ton in den sozialen Medien: Das war das Ziel des neuen Dialogformates „GELSENKIRCHEN – LASS UNS REDEN!“, zu dessen Premiere gestern Abend (13. Juni) rund 160 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener auf Einladung von Oberbürgermeister Frank Baranowski in Hans-Sachs-Haus gekommen waren.
Drei Stunden lang haben sie gemeinsam diskutiert, wie ein respektvolles, tolerantes und offenes Miteinander in unserer Stadt gelingen kann. Moderiert wurde die Veranstaltung von Axel Jürgens (Peters & Helbig GmbH, Essen), der schon in ähnlichen Formaten bewiesen hat, wie man komplexe Gruppen zu konstruktiven Diskussionen anregt.
„In erster Linie möchte ich den vielen Menschen danken, die sich mitten in der Woche drei Stunden Zeit genommen haben für diese Veranstaltung. Durch ihre rege Teilnahme und ihre Offenheit haben sie gezeigt, dass sie sich auf die Sichtweise und die Meinungen anderer einlassen können, dass ihnen ein respektvoller und toleranter Umgang in unserer Stadt wichtig ist und dass sie bereit sind, etwas dafür zu tun – und das freut mich sehr“, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski.
In kleineren Gruppen, gegenseitigen Interviews und auf Postern erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen und Vorschläge, wie gegenseitiger Respekt und Toleranz in einer Stadt gelingen können. Schnell wurde dabei klar: Miteinander reden, sich zuhören – das ist der Nährboden, auf dem Respekt und Toleranz erwachsen. Und:Ein respektvolles Miteinander ist keine Einbahnstraße. Jeder kann und soll seinen Teil beitragen – sei es in der Familie, in der Schule oder in der Politik.
Dabei wurde deutlich, dass sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr von solchen Veranstaltungsformaten wünschen: „Ich finde es wichtig, Räume zu schaffen, Menschen zu begegnen, die anders sind als ich“, brachte ein Bürger die Meinung vieler Anwesenden auf den Punkt. „Ich finde es bemerkenswert, dass wir alle eigentlich das Gleiche wollen, nämlich in unserer Stadt gut miteinander auszukommen, trotzdem gelingt uns das im Alltag nicht immer. Warum ist das so?“, gab eine andere Teilnehmerin zu bedenken. In sachlicher Atmosphäre fanden die Anwesenden viele offene Worte und betonten: „Man darf nicht alles schönreden.“
Eine Bürgerin erntete viel Applaus mit ihrem Plädoyer für mehr Optimismus in der Stadt: „Wir beschäftigen uns immer nur damit, was alles nicht klappt in unserer Stadt. Wir sollten uns öfter damit beschäftigen, was hier gut klappt, und öfter sagen ,Es lohnt sich, in Gelsenkirchen zu leben!‘“
„Wir haben heute einen guten Anfang gemacht und sind miteinander ins Gespräch gekommen“, resümiert Gelsenkirchens Kulturdezernentin Annette Berg. „Die große Resonanz auf dieses Format schreit förmlich nach einer Fortführung zu wechselnden Themen“, so Berg weiter.
Die Ergebnisse des gestrigen Abends werden nun in einem weiteren Schritt noch nachbereitet. In zwei Wochen findet ein Nachbereitungsworkshop statt, der die Ideen weiter konkretisiert und auf Umsetzbarkeit prüft. Zu diesem Workshop konnten sich auch Interessierte anmelden.