20. Februar 2019, 13:22 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 20. Februar 2019, 13:22 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Die Feuerwehr Gelsenkirchen hatte 2018 wieder ein arbeitsreiches Jahr. Wie sich die Arbeit und die Zahl der Einsätze der Gelsenkirchener Feuerwehr entwickelt hat und welche Besonderheiten es im vergangenen Jahr gab, erläuterte Feuerwehrchef Michael Axinger: Im Mittelpunkt standen viele statistische Zahlen, aber auch besondere Einsätze.
„Wie schon in den vergangenen Jahren, kam es im Bereich der Brandeinsätze zu keiner nennenswerten Veränderung“, so der Feuerwehrchef. Waren es im Vorjahr 1359 Brandeinsätze, sank die Zahl 2018 leicht auf 1.295. Die Anzahl der Großbrände allerdings lag 2018 mit fünf deutlich höher als im vorherigen Jahr mit nur zwei Einsätzen.
Bei den Hilfeleistungseinsätzen hingegen gab es eine deutliche Steigerung um fast 15 Prozent, woran sicherlich das Sturmtief Friederike mit seinen über 300 Einsätzen den größten Anteil hatte. 2017 waren es 2.180 Einsätze, vergangenes Jahr 2.493.
Gesunken ist die Anzahl der Personenschäden. Sie sank von 133 auf 110 Geschädigte. Noch deutlicher ist der Rückgang bei den getöteten Personen. Sie sank im Jahresvergleich von 24 auf acht getötete Personen im Jahr 2018.
Anders sehen die Zahlen im Bereich Rettungsdienst- und Krankentransport aus. Hier gab es, wie in den vergangenen Jahren schon, eine Steigerung (37.841 auf 39.385).
In Summe ist die Anzahl der Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze damit um 1.757 auf insgesamt 43.137 Einsätze gestiegen.
Durch das Sturmtief Friederike kam es in Gelsenkirchen zu insgesamt 303 Einsätzen. An diesen Einsätzen waren 338 Einsatzkräfte beteiligt. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr wurden hierbei unterstützt von den Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt, Buer-Mitte und Ückendorf sowie durch das Technischem Hilfswerk (THW) und Einsatzkräfte mit Drehleiterfahrzeugen aus Coesfeld und Hamm. Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden.
Im Bereich einer Lagerhalle an der Wickingstraße kam es gegen 3 Uhr zu einem Brandereignis. Der Rauch zog in Richtung Westen ab. Zwischenzeitlich waren bis zu 100 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, THW und Deutschem Roten Kreuz vor Ort, um den Brand zu bekämpfen, mit schwerem technischem Gerät zu unterstützen und die Einsatzkräfte über die lange Einsatzzeit mit Essen und Getränken zu versorgen.
Es bestand Einsturzgefahr, die Lagerhalle konnte nicht betreten werden. Die alte Stahlkonstruktion des Hallendaches hatte unter der Wärmeeinwirkung nachgegeben und war eingeknickt. Ein Löschangriff war also nur von außen möglich. Um den Brand letztendlich unter Kontrolle zu bekommen, wurde Schaum als Löschmittel eingesetzt. Diese Maßnahme zeigte Wirkung und so konnten nach und nach im Verlaufe des Tages die Zahl der Einsatzkräfte reduziert werden.
Kurz vor Mitternacht meldeten Gäste der Marina am Hafen Graf Bismark eine eingeschlossene Katze in einem Laternenmast. Daraufhin entsandte die Leitstelle der Feuerwehr das Kleineinsatzfahrzeug zur Johannes-Rau-Allee und informierte ELE-Strom über den Vorfall. Vor Ort konnten die Mitarbeiter der ELE und die Feuerwehrleute die Revisionsklappe an der nicht angeschlossenen Straßenlaterne öffnen und sahen in etwa zwei Meter Tiefe eine feststeckende Katze.
Etliche Versuche, das Tier mit Schlingen oder Leinen zu ergreifen, schlugen fehl. Zwischenzeitlich zog man auch in Erwägung, den nagelneuen Laternenmast zu zerstören und umzulegen. Um genau 2:46 Uhr gelang es jedoch einem geschickt agierenden Feuerwehrmann, die Katze mit einer Feuerwehrleine zu umschlingen und sanft an die Oberfläche zu befördern. Das junge Tier blieb unverletzt und war wohlauf. Einer der Anrufer nahm die erschöpfte Katze anschließend in seine Obhut.
Kurz vor Mitternacht war die Nacht für fast alle Kollegen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zu Ende. Nachdem zunächst der Brand einer großen Strohmiete in Gelsenkirchen-Resse die eine Hälfte der Feuerwehrleute alarmiert hatte, wurde fast der gesamte andere Teil der Feuerwehr kurze Zeit später zur Bochumer Straße gerufen. Dort brannte die Lüftungsanlage in einem Imbiss und drohte auf das Haus überzugreifen.
Die beiden Einsatzstellen stellten die Feuerwehr vor sehr unterschiedliche Probleme. In der Innenstadt galt es zunächst, den bei eigenen Löschversuchen leichtverletzten Imbissinhaber zu versorgen und das Feuer genau zu lokalisieren. Eine weitere Herausforderung war, die für die Brandbekämpfung notwendige Drehleiter in der engen Innenstadtbebauung in Stellung zu bringen, um das Feuer effektiv bekämpfen zu können. Letztendlich gelang es der Feuerwehr dann aber doch sehr schnell den Brand zu löschen und eine Ausbreitung auf das weitere Gebäude zu verhindern.
Probleme, das Feuer zu finden, gab es in Resse dagegen nicht. Bereits bei Eintreffen brannten die Strohballen in voller Ausdehnung; die Einsatzstelle war in der Nacht bereits von weitem sehr gut zu erkennen. Aufgrund der Größe der Einsatzstelle gab es dann auch keine andere Möglichkeit, als das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen.