Vortrag, 18. August 2022, 18:00 Uhr, Kunstmuseum Gelsenkirchen
Ausstellungsansicht. Bildrechte: Kunstmuseum Gelsenkirchen
1957 wurde im Gelsenkirchener Goldbergpark die Skulptur einer sitzenden nackten Frau aufgestellt. Das Medienecho war beachtlich: Denn bereits damals wurde der ideologische Hintergrund dieser „Olympia“ und ihres Erschaffers, dem Bildhauer Fritz Klimsch, thematisiert.
Die Skulptur wurde 1936 von der NS-Heeresleitung in Auftrag gegeben. Ein Abguss stand im Garten der Neuen Reichskanzlei, dem Amtssitz Adolf Hitlers. Der Bildhauer Fritz Klimsch stand auf der 1944 zusammengestellten „Gottbegnadeten-Liste“. Die darauf verzeichneten Künstler galten als „unabkömmlich“ und blieben vom Front- und Arbeitseinsatz verschont. Sie waren der nationalsozialistischen Kulturpolitik und Ästhetik zutiefst verpflichtet und illustrierten sozusagen die Philosophie des Regimes.
Die „Olympia“ wird im Kunstmuseum auf ihre NS-Vergangenheit hin befragt. Die Ausstellung soll ein Forum bieten, um über die Darstellung rassistischer Ideale und den Verbleib der Skulptur im Stadtraum zu diskutieren.
Dieser Termin ist kostenfrei.