Vortrag, 11. März 2021, 18:00 Uhr, Kunstmuseum Gelsenkirchen
Street Art Foto aus den Straßen von Florenz. Bildrechte: Jonathan Singer
Das Thema Virus ist allgegenwärtig. Das Kunstmuseum und die Stadtbibliothek Gelsenkirchen möchten den aktuellen Debatten neue Facetten hinzufügen und wagen bei der Buchvorstellung der aktuellen Veröffentlichung der Düsseldorfer Künstlerin und Kunstvermittlerin Dr. Susanne Ristow einen anderen Blick auf virale Prozesse im Allgemeinen und ihre Potentiale für Kunst und Kultur im Besonderen. Viele positive Beispiele der Ansteckung von Ideen, Kreativität, Kunst und Literatur sind in der Kulturhistorie zu finden und werden vorgestellt. Sie beschreiben Prozesse einer noch neuen Disziplin – der Kulturvirologie.
Mit der technischen Reproduktion von Texten, Bildern und Sounds in der Massenkultur des 20. Jahrhunderts werden die Ansteckungsprozesse rasant beschleunigt und es setzen neue Kulturtechniken des Schneidens und Kopierens (Sampling, Mixen, Collagieren) ein. In der heutigen Digitalkultur will jeder Produktentwickler virales Marketing nutzen, jeder Influencer maximale Klickzahlen erreichen und jeder selbstaufgezeichnete Song kann viral gehen. Street Art und HipHop sind "Viral Art" und haben sich als künstlerische Alternative zu göttlicher Inspiration und Geniekult als kreative Infektionsherde in der Partizipationskultur erwiesen.
Die Veranstaltung wird in Form eines Zoom-Meetings durchgeführt.
Dieser Termin ist kostenfrei.