29. November 2025, 20:21 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Ein ganzes Jahr lang feierte ganz Gelsenkirchen das Stadtjubiläum mit vielen Aktivitäten, Ausstellungen und Festen. Am Samstag, 29. November, auf den Tag genau am 150. Geburtstag der Stadt, hat der offizielle Festakt im Hans-Sachs-Haus den Schlussakkord zu den Feierlichkeiten des Jubiläumsjahrs gesetzt.
Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Kultur, Sport, Politik und weiteren Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft ließen unter anderem zu den Klängen eines Streichquartetts der Neuen Philharmonie Westfalen (NPW) noch einmal die bewegte und bewegende Geschichte der Stadt Revue passieren.
„Heute wollen wir uns gegenseitig dazu gratulieren, dass damals eine Stadt entstanden ist und Gelsenkirchen damit mehr und Anderes geworden ist als eine Reihe von Zechen-Siedlungen, eine Ansammlung von Dörfern“, begrüßte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Andrea Henze die Gäste. Gelsenkirchen sei zu einer Stadt geworden, einem Ort in dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Angelegenheiten demokratisch in gemeinsamer Verantwortung und miteinander selbst regeln.
Oberbürgermeisterin Henze hob in ihrer Rede drei Punkte hervor, die Gelsenkirchen und seine noch junge Geschichte wesentlich von anderen Städten unterscheidet: „Von Anfang an mussten die Menschen in Gelsenkirchen kämpfen, anpacken, viele unter verdammt harten Bedingungen. In der frühen Bergbaustadt wurde einem nichts geschenkt. Und in der späten, als die Zechen schlossen, erst recht nicht.“
Neben der Maloche, wie man im Ruhrgebiet sagt, ist der zweite Punkt, den die Oberbürgermeisterin hervorhob, die Zuwanderung, Auch oder gerade weil man sich heute mit dem Thema nicht so leichttut. „Nein, Zuwanderung und Integration sind keine Selbstläufer, sie sind anstrengend für alle, ohne Wenn und Aber. Doch sie sind eine Grundtatsache dieser 150 Jahre!“, betonte die Oberbürgermeisterin und blickte zurück: „Ohne die Menschen, die in all den Jahren hierhergekommen sind um hier anzupacken, die sich hier eingebracht haben und hier integriert wurden – ohne die wäre Gelsenkirchen immer noch ein westfälisches Dorf!“
Gelsenkirchen ist bekanntlich kein Dorf, sondern eine Stadt mit vielen Geschichten und vielen Facetten, die das Stadtbild ganz unterschiedlich prägen, so die Oberbürgermeisterin: „Wir haben das ländlich wirkende Resse neben dem großindustriellen Scholven. Wir haben den gleichen berechtigten Stolz auf den eigenen Stadtteil in Bulmke-Hüllen wie in Rotthausen – und überall großartige Menschen!“
Im weiteren Verlauf des Abends knüpfte Prof. Dr. Nicolai Hannig von der Technischen Universität Darmstadt an den Ausführungen der Oberbürgermeisterin in seiner Festrede an. Er fragte: „Wie hat es sich gelebt vor 150 Jahren in Gelsenkirchen?“
Moderator Frank Bürgin führte durch einen kurzweiligen Abend mit weiteren Auftritten des Strichquartetts und einem besonderen Rückblick: einem Kurzfilm zur Geschichte Gelsenkirchens mit dem Gelsenkirchener Comedian Hans Gerzlich. Natürlich darf auf einem Empfang zur Geschichte Gelsenkirchens das Steigerlied nicht fehlen. Musikalisch interpretiert wurde es von Anke Sieloff und Sebsatian Schiller vom Musiktheater im Revier, begleitet von Karolina Halbig am E-Piano.
Den Rückblick auf 150 Jahre Gelsenkirchen verband Oberbürgermeisterin Andra Henze mit einem Ausblick auf die nächsten Jahre: „Wir knüpfen an mit dem Mut und dem Vertrauen, dass auch wir genauso wie unsere Vorgänger unsere Zukunft selbst in der Hand haben, dass wir die Erneuerung unserer Stadt gestalten können – und dass wir das gemeinsam können! Das ist eine großartige Aufgabe, auf die wir uns freuen dürfen.“