27. Juni 2025, 15:57 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Mit einem neuen Fokus auf umweltbezogene Gerechtigkeit, einer breiten Bürgerbeteiligung und der grundlegenden Überarbeitung ruhiger Gebiete wurden im Zuge der Gelsenkirchener Lärmaktionsplanung zentrale Weichen für mehr Lebensqualität und Gesundheitsschutz in Gelsenkirchen gestellt. In seiner Sitzung am Donnerstag, 26. Juni 2025, hat der Rat der Stadt dem vierten Turnus des LAP zugestimmt.
Ein zentrales Ergebnis der aktuellen Runde ist die grundlegende Überarbeitung und Ausweisung „Ruhiger Gebiete“. Diese sollen den Menschen in Gelsenkirchen wohnortnah Orte für Ruhe, Erholung und Rückzug bieten. Insgesamt wurden 23 solcher Gebietseinheiten definiert – darunter große Landschafts- und Erholungsräume sowie Grüninseln.
Neu in Runde IV der Lärmaktionsplanung ist die Berücksichtigung sozio-ökonomischer und weiterer Umweltfaktoren bei der Maßnahmenplanung. Grundlage hierfür ist die sogenannte SUHEI-Analyse (Spatial Urban Health Equity Indicators), entwickelt durch die Hochschule für Gesundheit Bochum. Sie erlaubt eine differenzierte Bewertung von Betroffenheit durch Lärm und hebt Orte hervor, in denen besonders dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger war ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses. Eine Online-Befragung wurde gut angenommen und zeigte eine hohe Übereinstimmung zwischen der Fachplanung und der Meinung der Bevölkerung – sowohl hinsichtlich belasteter Gebiete als auch bei der Bewertung ruhiger Zonen. Auch Informationsveranstaltungen und sogenannte Hörspaziergänge gaben Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich über den Prozess zu informieren und ihre Meinung einzubringen.
Aus den vielen gesammelten Informationen hat der von der Stadt beauftragte Gutachter ein umfangreiches Bündel an Einzelmaßnahmenvorschlägen entwickelt, die dabei helfen können, Gelsenkirchen ruhiger zu machen. Insgesamt 146 Einzelmaßnahmen wurden definiert, davon drei mit hoher Prüfpriorität. Konkret sind dies Empfehlungen zu Geschwindigkeitsreduzierungen an der Florastraße und einem lärmmindernden Fahrbahnbelag an der Wilhelminenstraße.
Die empfohlenen Maßnahmen fließen nun in die Planungen der inhaltlich für die Umsetzung verantwortlichen Fachreferate ein. Die Wirkung der abgeleiteten Projekte wird sich daher mittel- bis langfristig entfalten.
Es gibt aber auch viele lärmreduzierende Projekte – wie Fahrbahnsanierungen oder den Ausbau des Radverkehrs, die nach und nach ohnehin umgesetzt werden und sich positiv auf die Betroffenheit von Lärm auswirken.
Weitere Informationen sowie der vollständige Bericht sind auf der Website der Stadt Gelsenkirchen abrufbar: www.gelsenkirchen.de/lap