Licht-Kunst-Projekte 2022: Programmvorstellung der „Goldstücke“
Vom 28. September bis 2. Oktober setzt das Festival Akzente in Buer
15. September 2022, 14:12 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die Akteure der Goldstücke bei der Programmvorstellung im Schauburg Lichtpalast Gelsenkirchen: (v.l.) Antje Grajetzky (Referat Kultur), Christiane Wanken (Kunstmuseum Gelsenkirchen), Frank Derksen (Eigentümer Derksen Lichttechnik GmbH), Andrea Lamest (Leiterin Referat Kultur), Bettina Pelz (Kuratorin und künstlerische Leiterin der Goldstücke 2022), Ralf Kolecki (Schauburg und werkstatt e.V.) und Bernhard Lukas (Sparkassendirektor).
Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
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Das historische Kassenhäuschen der Schauburg Buer.
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Vom 28. September bis zum 2. Oktober lädt das Lichtkunst-Festival „Goldstücke“ Besucherinnen und Besucher zum 4. Mal ein, den Stadtnorden von Gelsenkirchen in ganz neuem Licht zu entdecken. In diesem Jahr wird das Programm unter dem Titel „Goldstücke. Licht – Kunst – Projekte“ kuratiert von Bettina Pelz – und diese hat 16 internationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen, sich unter dem Thema „Texturen der Stadt“ mit urbanen Räumen auseinanderzusetzen.
Alle Kunstschaffenden der Goldstücke eint, dass sie Licht als künstlerisches Material oder Medium einsetzen. „Wir möchten mit den Goldstücken 2022 auch zeigen, wie vielseitig Licht- und Medienkunst ist“, sagt die künstlerische Leiterin Bettina Pelz, und betont zugleich, dass der überwiegende Teil der Werke eigens für die Goldstücke 2022 entwickelt oder bearbeitet wird.
Der Stadtraum wird Teil der Kunst
Die Licht-Kunst-Projekte sollen den Stadtraum direkt mit einbeziehen, ihn verwandeln und den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit bieten, ihn aus neuen Blickwinkeln zu sehen. „Wir sehen die Goldstücke als sehr erfolgreiche niederschwellige Veranstaltung mit Kunst im öffentlichen Raum“, erklärt Andrea Lamest, die Leiterin des Referates Kultur der Stadt Gelsenkirchen und verspricht für die vierte Auflage des Festivals ein Wiedersehen mit bekannten Orten, aber auch die Premiere von neuen Kunstorten.
Nicht neu, aber in diesem Jahr ganz sicher von besonders herausgehobener Bedeutung ist bei der vierten Auflage des Lichtkunst-Festivals das Augenmerk auf einen sparsamen Umgang mit Energie. Ohnehin schon kamen die Goldstücke in der Vergangenheit durch den ausschließlichen Einsatz moderner Beamer- und LED-Technik mit vergleichsweise wenig Strom aus. Dennoch haben sich die Veranstalter zusätzlich noch dazu entschlossen, die Schaltzeiten der Lichtkunstprojekte einzuschränken.
Anders als ursprünglich geplant und noch in den Programmen aufgeführt, enden die fünf in Innenräumen stattfindenden Angebote bereits um 22 Uhr statt um 23 Uhr. Die im Freien angebotenen Licht-Kunst-Projekte werden um 22:30 Uhr und damit eine halbe Stunde eher als geplant abgeschaltet. Während des Betriebs der Außenprojektionen werden zudem im Festivalbereich insgesamt 24 Straßenlaternen ausgeschaltet.
Eröffnet werden die Goldstücke 2022 am Mittwoch, 28. September, ab 19:30 Uhr von Oberbürgermeisterin Karin Welge auf dem Vorplatz des Kunstmuseums. Danach gilt es, das Zusammenspiel von Licht, Kunst und Musik zu entdecken: Etwa direkt im Kunstmuseum Gelsenkirchen, das nicht nur außen mit „Endless Cities“, Foto- und Filmaufnahmen von Gudrun Barenbrock, illuminiert wird, sondern auch das Werk „Lightwave“ mit rotem Laserlicht von Magareta Hesse im Kunstraum präsentiert. Der Gang zur Kinetischen Sammlung des Hauses ist hier nicht weit: „Auch hier lassen sich zahlreiche Werke, die mit Licht, Bewegung oder optischer Täuschung arbeiten, entdecken“, sagt Christiane Wanken, die stellvertretende Leiterin des Kunstmuseums und eine der Ideengeberinnen für die Goldstücke.
Licht-Kunst für historisches Kassenhäuschen
Erstmals bekommt der Schauburg Filmpalast auf der anderen Straßenseite an der Horster Straße 6 ein eigenes Licht-Kunstwerk: Hier setzen Ursula Molitor und Vladimir Kuzmin das historische Kassenhäuschen im Eingangsbereich kunstvoll in Szene.
Eigens für das Gebäude der Sparkasse Gelsenkirchen an der Nienhofstraße 5-7 kreiert Lars Meess-Olsohn ein textiles Architekturprojekt mit dem markanten Titel „Goldstück“, das in den Abendstunden illuminiert wird. Die angrenzende Passage und den Robinienhof verwandeln Tom Groll, Katharina Berndt und Kuno Seltmann in ein begehbares Lichtbild. Werke, auf die sich Sparkassendirektor Bernhard Lukas schon freut. „Die Goldstücke gehören zu unseren Förder-Highlights, denn sie sind neben der Gelegenheit, zeitgenössische Kunst zu genießen, auch ein Zeichen, das die Kulturstadt Gelsenkirchen aussendet – welches auch weit bis über die Stadtgrenzen hinaus wirkt“, merkt Bernhard Lukas zum Förderengagement der Sparkasse an, das 27,5 Prozent der Gesamtsumme trägt.
„Erstmals fördert auch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen über das Projekt „Neue Künste Ruhr“ die Goldstücke, ebenfalls mit 27,5 Prozent“, hob Antje Grajetzky vom Referat Kultur der Stadt hervor. 45 Prozent der Festivalkosten schultert die Stadt Gelsenkirchen, auch die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) trägt wie in den Vorjahren zum Gelingen der Licht-Kunst-Projekte bei.
Illumination trifft auf Musik
Unter dem Titel „Augenblick verweile doch“ lässt der Stuttgarter Kurt Laurenz Theinert in der Propsteikirche St. Urbanus mit seinem „Visual Piano“ Bilder aus Licht auf Musik treffen – die Klänge steuern Gelsenkirchener Musikerinnen und Musikern hinzu – die Performances sind jeweils um 20, 21 und 22 Uhr zu erleben. Noch mehr Musik bietet der Soundkünstler Eric Wälz aus Bremen zu den Wandprojektionen der Kolumbianischen Künstlerin Camila Mejia im neuen Kunstraum an der Hagenstraße 32 (ehemals Egons Laden): Ihre „Bewegte Kacheln“ entstanden mit Aufnahmen von Photosynthese-Prozessen auf Zellebene und ähneln einem Kaleidoskop.
Direkt nebenan, in der „werkstatt“ an der Hagenstraße 34, zeigt Lucija Klauz aus Slowenien „Reflection Synonyms II“, animierte Projekte, für die sie Vorlagen in Gelsenkirchen fotografiert hat. Die Italienierin Martina Dal Brollo lenkt mit ihrem Werkzyklus „Polarized View“ an der Ophofstraße 19 (ehemals Standort von Gelsenfruits) den Blick derweil auf Plastikmüll, der bei ihr als ganz besonderer Lichtfilter fungiert.
Goldbergvariationen im Park
Vor dem ehemaligen Ratskeller des Rathauses in Buer sorgt Ingo Wendt aus der Pfalz mit bunten kinetischen „Lichtblumen“ für echte Hingucker, während Detlef Hartung und Georg Trenz den Goldbergpark zur Leinwand machen. Ihre großformatige Textcollage ist den „Goldbachvariationen“ von Johann Sebastian Bach gewidmet und nennt sich – passend zum Ort, an dem sie in Buer zu sehen ist – Goldbergvariationen. Ermöglicht wird ihr Werk auch dank des Engagements und einer Förderung der Gelsenkirchener Derksen Lichttechnik GmbH, deren Inhaber Frank Derksen bereits mehrfach mit Lichtkünstlerinnen und Lichtkünstlern zusammenarbeitete und sich schon jetzt auf die Goldstücke freut, die diesmal gleich an fünf aufeinander folgenden Tagen jeweils von 19:30 bis 22:30 Uhr in Buer zu sehen sein werden.
Am Freitag, 30. September, wird das Festival mit einem Late Light Shopping begleitet: Bis 21 Uhr öffnen die beteiligten Geschäfte in Buer ihre Türen. Am Mittwoch, Freitag und Samstag sorgen die beliebten Walking Acts von „Up to Dance“ mit leuchtenden Effekten und fantasievollen Kostümen jeweils von 19:30 Uhr bis 22 Uhr derweil für zusätzliche Hingucker.