31. Mai 2022, 12:28 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Unsere Stadtgesellschaft und unsere Arbeitswelt sind bunt und vielfältig: Unterschiedliche Lebensentwürfe treffen in Arbeitswelten, Familien, Kindergärten und Schulen aufeinander und gestalten ein vielfältiges Miteinander. Aus diesem Grunde setzt sich auch die Stadt Gelsenkirchen seit langem für Vielfalt und Diversität ein.
Mit einer neu eingerichteten Antidiskriminierungsberatungsstelle in der Gleichstellungsstelle setzt die Verwaltung künftig ein weiteres deutliches Zeichen für Vielfalt und Diversität. Denn Diskriminierungen gehören auch in Gelsenkirchen zur gesellschaftlichen Realität und sind kein Randphänomen. Überall dort, wo Menschen miteinander arbeiten und im Kundenkontakt interagieren, kommt es zu unterschiedlichen Handlungsweisen, die sich aus unterschiedlichem Denken, Wahrnehmen, Fühlen oder Wollen sowie aus unterschiedlichen persönlichen Ressourcen und Stellungen in innerbetrieblichen/dienstlichen Hierarchien ableiten.
Die Antidiskriminierungsberatungs- und Beschwerdestelle wird Betroffenen auf der rechtlichen Grundlage des AGG (§§12,13) schnell und barrierearm die Möglichkeit bieten, in Diskriminierungsfällen direkte und professionelle Unterstützung zu erhalten. Die Antidiskriminierungsstelle steht allen Bürgerinnen, Bürgern und Beschäftigten der Stadtverwaltung, die mittelbar oder unmittelbar Opfer von Diskriminierung wurden, anonym beratend und entlastend zur Verfügung.
Diversität, soziale Vielfalt und die Sichtbarmachung im Hinblick auf Gleichstellung aller Geschlechter, Alter, physische oder psychische Beeinträchtigung, kulturelle Vielfalt, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität sind Ziele der Stadt Gelsenkirchen als Arbeitgeberin. Diesen Zielen kommt die Kommune sowohl im Hinblick auf die Personalgestaltung als auch im tagtäglich gelebten Umgang miteinander nach.
Mit der Kampagne „WIR SIND EIN BUNTER HAUFEN“ wies die Stadt Gelsenkirchen auf die Vielfalt ihrer Mitarbeitenden hin: Aktuell arbeiten hier Menschen aus mehr als 40 verschiedenen Nationen in etwa 80 verschiedenen Berufen. Sie arbeiten in den klassischen Verwaltungsberufen, aber auch als Geographinnen und Geographen, Ärztinnen und Ärzte, Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler oder als Ingenieurinnen und Ingenieure. Sie alle verbindet eins: Sie verwalten nicht nur, sie alle gestalten das Zusammenleben in ihrer Stadt.
Denn deutschlandweit gibt es weiterhin Benachteiligungen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz.
- So ist jede/r Dritte gegenüber Kolleginnen und Kollegen ungeoutet, 40 Prozent gegenüber den Vorgesetzten (vgl. LGBTIQ* Menschen am Arbeitsplatz - DIW 2020).
- Frauen mit Schwerbehinderung sind auf dem Arbeitsmarkt von doppelter Diskriminierung betroffen: als Frauen wie auch als Mensch mit Behinderung. Sie bilden das Schlusslicht bei Lohn sowie Vollzeit- und Führungspositionen und sind durch Haushalts- und Familienaufgaben besonders belastet (vgl. Frauen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt - SINUS Institut).
- Jede/r fünfte Deutsche hat schon einmal rassistische Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt – zumeist allerdings nicht am eigenen Leib: 17 Prozent der Beschäftigten haben beobachtet, dass andere Menschen rassistisch diskriminiert wurden, drei Prozent waren selbst Opfer rassistischer Diskriminierung (vgl. Umfrage von Gesicht zeigen e.V., EY Deutschland und Civey).