03. Mai 2022, 13:21 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Alles neu macht der Mai – das gilt auch für die Cranger Straße. Denn hier startet im Wonnemonat der weitere Umbau der Cranger Straße mit dem Bauabschnitt zwischen Erlestraße und Middelicher Straße. In rund drei Jahren soll sich das Gesicht der Straße dann auch in diesem Abschnitt geändert haben.
„Nach dem Umbau ist die Straße attraktiver und sicherer für alle. Egal, ob man zu Fuß, mit dem eigenen Auto, mit dem Rad oder dem Öffentlichen Personennahverkehr unterwegs ist. Für alle wird diese vielbefahrene Straße deutlich besser zu nutzen sein. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner profitieren vom Umbau, da das rumplige und Lärm verursachende Kopfsteinpflaster dann Vergangenheit sein wird“, skizziert Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge die Ziele des Umbaus. Doch auch unter der Erde werde viel bewegt und erneuert, ergänzt die Oberbürgermeisterin und verweist zum Beispiel auf die Kanalisation, die erneuert werde.
Eine Broschüre mit dem Titel „Die 301 einfach besser“ fasst alle geplanten Baumaßnahmen der Projektpartner AGG/Gelsenkanal, Stadt Gelsenkirchen, Bochum - Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (BOGESTRA), Emscher-Lippe Energie Verteilnetz Gesellschaft (EVNG) und GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH zusammen. „Während der gesamten Bauzeit werden wir über den Fortgang der Arbeiten, Sperrungen, Haltestellenverlegungen oder auch über mögliche Nachtarbeiten informieren“, verspricht Astrid Metz von der BOGESTRA. Sie wird Handzettel verteilen und auch vor Ort sein, um direkt vor Ort schnelle und unkomplizierte Lösungen zu finden, wenn es rund um die Baustelle zu Problemen kommt. Auch ein Newsletter ist eingerichtet, der per E-Mail verschickt wird. Wer den Newsletter beziehen möchte, schickt eine E-Mail mit dem Betreff „Newsletter Cranger Straße“ an linie301@bogestra.de.
„Ohne Umleitungen ist eine solch große Baumaßnahme nicht durchzuführen. Während die Straßenbahn in beide Richtungen verkehrt, muss ab Sonntag, 8. Mai 2022, für den Autoverkehr zwischen Immermannstraße und Herman-Löns-Straße eine Einbahnstraße eingerichtet werden. Das bedeutet für Autofahrer und Autofahrerinnen eine weiträumige Umleitung über Vom-Stein-Straße / Kurt-Schumacher-Straße und Emil-Zimmermann-Allee zurück auf die Cranger Straße vorgesehen. „Leider können wir zusammen mit unseren Baupartnern keine kürzere und nähere Umleitung anbieten, da Umleitungsstrecken nur auf den Hauptstraßen eingerichtet werden können.“ bittet Astrid Metz um Verständnis. Für bestimmte Arbeiten sind auch Vollsperrungen der Cranger Straße notwendig. Das erste Mal passiert das vom 13. bis zum 16. Mai. Dann fahren Busse statt Bahnen.
Für die BOGESTRA steht beim Umbau der Cranger Straße neben der Erhöhung des Fahrkomforts auch die Barrierefreiheit an erster Stelle. „Wir planen dafür einen niederflurgerechten Neubau der Haltestellen, damit unsere Fahrgäste demnächst beim Einstieg in die Straßenbahn keinen Höhenunterschied von bis zu 30 Zentimeter mehr überwinden müssen, sondern nahezu niveaugleich einsteigen können. Damit machen wird den ÖPNV für alle Nutzerinnen und Nutzer attraktiver“, erklärt Carsten Daldrup, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur und Liegenschaften bei der BOGESTRA.
Allein um die Barrierefreiheit für Fußgängerinnen und -gänger sowie Nutzerinnen und Nutzer von Bus und Bahn zu ermöglichen, sind umfangreiche Arbeiten geplant. „So müssen die beiden Haltestellen an der Hermann-Löns-Straße jeweils in Fahrtrichtung gesehen verschoben werden. Die beiden Haltestellen an der Haunerfeldstraße hingegen können nahezu an ihren bisherigen Stellen bleiben“, erläutert Stadtbaurat Christoph Heidenreich. Beide Haltestellen werden rund 30 Meter lang sein. An der Haltestelle Haunerfeldstraße wird zudem eine zusätzliche Ampel errichtet. „Diese dient neben der sicheren Querung der Cranger Straße auch der barrierefreien Erreichbarkeit der Haltestelle“, so der Stadtbaurat. Für die geplante Maßnahme ist es notwendig, dass sechs Bäume entfernt werden. An anderer Stelle wird aber für einen Ausgleich gesorgt.
Auch an Radfahrende ist beim Umbau gedacht. Auf dem gesamten Bauabschnitt sind beidseitig Fahrradstreifen mit einer Breite von 1,85 Metern vorgesehen. Die Fahrbahnbreite für den motorisierten Verkehr beträgt 6,50 Meter. Auf der westlichen Seite der Cranger Straße wird der Gehweg komplett erneuert und eine Mindestbreite von 2,50 Metern haben. Auf der östlichen Seite werden stark beschädigte Bereiche erneuert. Das sogenannte Tudorfer Pflaster zwischen Hermann-Löns-Straße und der Straße Zum Hauptfriedhof steht unter Denkmalschutz und bleibt daher weitgehend unberührt. „In Gänze kann es wegen der Umbauarbeiten nicht unberührt bleiben, es wird aber durch neues Tudorfer Pflaster ersetzt, um den Gesamtcharakter zu erhalten. Dies ist mit der Arbeitsgemeinschaft der Gelsenkirchener Behindertenverbände auch so abgestimmt, obwohl die historische Pflasterung dem Gedanken der Barrierefreiheit nicht entspricht“, erklärt Stadtbaurat Heidenreich. Das alte Kopfsteinpflaster im Gleisbereich hingegen muss weichen und wird durch deutlich geräuschärmeren Asphalt ersetzt.
Neu gestaltet werden auch die Parkmöglichkeiten auf der Cranger Straße. Zwischen der Erlestraße und der südlichen Einmündung der Pöppinghausstraße entstehen Längsparkstreifen, die auch für die gegenüberliegende Straßenseite und südlich der Haltestelle Haunerfeldstraße vorgesehen sind. „Nach dem Umbau wird es in den Kreuzungsbereichen keine Parkmöglichkeiten mehr geben, was die Verkehrssicherheit deutlich erhöht“, führt Stadtbaurat Heidenreich aus.
Der Umbau der Cranger Straße wird auch genutzt, um Ver- und Entsorgungsleitungen zur Stromversorgung sowie zur Wasserversorgung und -entsorgung zu erneuern oder neu zu verlegen. So werden allein 1300 Meter Abwasserleitungen erneuert. Die geplanten Gesamtkosten des Umbaus liegen voraussichtlich bei rund 8,5 Millionen Euro.
„Ich weiß, dass solch umfangreiche Arbeiten den Bürgerinnen und Bürgern, vor allem den Anwohnerinnen und Anwohnern einiges an Geduld abverlangen. Aber ein Blick auf den bereits umgebauten Teil der Cranger Straße zeigt deutlich, dass es sich lohnt. Hier hat der Umbau dem gesamten Stadtteil Erle gutgetan. Für die Geduld der Bürgerinnen und Bürger möchte ich mich schon jetzt bedanken“, wirbt Oberbürgermeisterin Karin Welge um Verständnis für die Bauphase.