19. April 2022, 16:55 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die Sportanlage Lüttinghof in Hassel wird wird umgebaut und aufgewertet. Das rund 2 Millionen teure Projekt ist Teil des „Rahmenplan Bewegtes Hassel“. Der Rahmenplan zielt darauf ab, Angebote im Stadtteil zu schaffen, die die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem aktiven Lebensstil motivieren. Hierzu zählt unter anderem auch eine verbesserte Vernetzung der vorhandenen Sport- und Freiräume. Die endgültige Entscheidung zum Baubeschluss fällt in der Sitzung der Bezirksvertretung Nord am 19. Mai 2022.
Die Sportanlage Lüttinghof besteht in den Grundzügen weitestgehend unverändert seit Ende der 1960er Jahre und ist rund 70.000 Quadratmeter groß. Sie entspricht insgesamt nicht mehr dem Verständnis einer modernen Sportfläche und wird bisher hauptsächlich für den Vereinssport von SC Hassel (Fußball und Tennis) und YEG Hassel (Fußball) genutzt.
Ziel des Umbaus ist es, eine breitensportlich, offen und multifunktional nutzbare Fläche für Sport und Bewegung zu entwickeln, in der weitere öffentlich nutzbare, bedarfsgerechte Angebote für den Stadtteil geschaffen werden. So wird einerseits dem veränderten Sportverhalten der Bevölkerung Rechnung getragen, andererseits aber auch für die Vereinssportler ein Mehrwert geschaffen. Hierdurch sollen neue Nutzergruppen angesprochen, aber auch der breiten- und gesundheitssportlichen Erweiterung des Vereinssports Rechnung getragen werden.
SC Hassel und YEG Hassel bieten schon heute einige Angebote über den klassischen Vereinssport hinaus an. Beide Vereine möchten ihre Sportangebote ausbauen, sich weiter in den Stadtteil öffnen und dazu zukünftig auch Räumlichkeiten auf der Sportanlage nutzen.
Der Umbau der Sportanlage Lüttinghof wird insgesamt in zwei Bauabschnitte aufgeteilt. Der erste Bauabschnitt umfasst Maßnahmen im Freiraum, der zweite die beiden Gebäude am Haupteingang der Anlage. Für den Umbau der Freianlagen im ersten Bauabschnitt wurden Städtebaufördermittel in Höhe von 1.6 Million Euro bewilligt.
Die Sanierung und Erweiterung der beiden Gebäude am Haupteingang sowie die Vorplatzgestaltung sind als zweiter Bauabschnitt vorgesehen.
Der erste Bauabschnitt umfasst den punktuellen Ausbau der Freianlagen. Die bestehenden Sportplätze bleiben unverändert. Geplant sind punktuelle Ergänzungen im Freiraum der weitläufigen Sportanlage mit zusätzlichen Sport- und Spielelementen. Allerdings ist die Umgestaltung des zentralen Platzes im Eingangsbereich zwischen den beiden bestehenden Gebäuden erst nach Fertigstellung der Gebäudesanierungen als Bestandteil des zweiten Bauabschnitts vorgesehen.
Die Sportanlage soll künftig stärker mit dem Stadtteil Hassel verknüpft werden. Es geht um eine großräumige Anbindung über die Allee des Wandels, eine Öffnung der Anlage über den Bau neuer Eingänge von der West- und Südseite sowie eine Integration in den neuen Rundweg Hassel-8. Der Anschluss in den Stadtteil Hassel wird über eine Öffnung des Südeingangs Mühlenheide sichergestellt. Entlang dieser Straße wird die Zugangssituation mit einem Fußweg verbessert. Vom Eingang Mühlenheide bis zum Haupteingang Lüttinghofstraße ist eine Ausstattung des Weges mit einem Blinden-Leitsystem vorgesehen.
Um die Anlage multifunktional aufzuwerten, verbinden sich über einen Fitnessrundweg kleinere und größere Sportgeräte in den Zwischenbereichen der bestehenden Plätze zu einem vielfältigen, offenen Sportpark beziehungsweise Sportwald. Der Fitnessrundweg beinhaltet, sensibel durch die angrenzenden Waldbereiche geführt, einige Sportelemente und wird im Baumbestand wurzel- und gelenkschonend als Finnenbahn ausgeführt. Über die Eingänge der Anlage und die Allee des Wandels kann die Sportanlage Lüttinghof mit ihrer Infrastruktur auch als Ausgangspunkt für größere attraktive Joggingrunden dienen.
Am Rasenplatz entsteht eine neue Spiellandschaft. Das in der Beteiligung präferierte Seilspielelement, in Sichtweite des Vereinsheims aufgestellt, bietet im Baumschatten Aussicht auf die Sportplätze und ein neues Bewegungsangebot für Kinder. Von diesem Spielelement aus hat man Aussicht auf ein Beachvolleyballfeld, das in dem ungenutzten Halbrund des Rasenfeldes platziert wird. Hügel aus dem anfallenden Bodenaushub dienen als Ballfang- und Spielelement, zum Rasenplatz entsteht ein Ballfangzaun.
Südlich des Ascheplatzes führt eine barrierefreie Rampe auf das tiefere Platzniveau der Tennisanlage und bildet den Anschluss Richtung Westen. Die Sportanlage öffnet sich hier behutsam zum Weg am Picksmühlenbach, der zugleich Teilabschnitt der Allee des Wandels und des Rundwegs Hassel-8 ist. Dieser Zugang schafft neue Bezüge zur Landschaft und dem regionalen Radwegenetz.
Um den Bereich zu erschließen und den Baumbestand zu schonen, wird mit landschaftlich integrierten Holzrosten gearbeitet. Auf dem unteren Niveau, einem derzeit brachliegenden Platz, entstehen neue Sportangebote. Ein Padelfeld bietet Hobbysportlern eine neue Art des Ballsports und knüpft mit diesem offenen Angebot für jeden an die benachbarte Tennisanlage an. Padel ist eine Trendsportart, die auch in Deutschland immer mehr Zulauf findet. Eine öffentlich nutzbare Anlage stellt ein besonderes Alleinstellungsmerkmal dar und macht den Trendsport niederschwellig erfahrbar. Ein Streetballfeld, eine Calisthenics-Anlage und ein Boulefeld komplettieren diesen vielfältigen Platzbereich.
Nach dem Baubeschluss durch die Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Nord wird zeitnah die Ausführungsplanung abgeschlossen und die Ausschreibung der Bauleistungen eingeleitet. Der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2022 vorgesehen. Die Bauzeit wird 12 bis 14 Monate betragen, sodass Anfang 2024 mit der Fertigstellung zu rechnen ist.