24. September 2021, 13:20 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 24. September 2021, 13:20 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Im August hat Gelsenkirchen gleich drei Förderbescheide zur Stärkung der Innenstädte erhalten. Nun nimmt die Stadt auch die City-Randlage in den Blick, um hier neue Entwicklungen anzuschieben. Profitieren soll davon die City-Ost im Bereich Weberstraße/Ringstraße. Hier stehen derzeit Ladenlokale leer, die mit neuem Leben gefüllt werden sollen. Daran anknüpfend wird bereits an den nächsten Schritt gedacht. Im Haushalt der Stadt Gelsenkirchen sind ab dem Jahr 2022 Mittel vorgesehen, um die Stadterneuerung City-Ost vorzubereiten.
Beim Projektaufruf des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ bringt sich die Stadt gleich mit zwei Projekten ein. Beide sind hervorgegangen aus dem Festival „Walnuss und Gewebe – Gelsenkirchen produziert!“ in der Schalker St. Joseph-Kirche. Eine der Ideen zur urbanen Produktion knüpft an die Tradition der Textilstadt Gelsenkirchen an.
Aus einem leerstehenden Ladenlokal in der Weberstraße soll ein sogenannter textiler Coworking-Hub werden. Ausgestattet mit 3-D-Drucker und Strickmaschinen kann so ein offener Produktionsstandort für Start-ups und weitere Interessierte entstehen. Auch ein gemeinsames Marketing- und Vertriebssystem oder ein gemeinsamer Showroom für die Produkte könnte entwickelt werden. Als weitere Kooperationspartner sollen bereits etablierte Gelsenkirchener Unternehmen aus der Textilbranche sowie Berufskollegs aus der Region gewonnen werden, die im Bereich der Textiltechnik ausbilden.
Noch ist es Zukunftsmusik - aber was im Coworking-Hub erst noch ausprobiert wird, soll wachsen. Bei der geplanten Stadterneuerung City-Ost soll zudem ein Gebäude gekauft, saniert und zum ständigen Coworking-Hub werden. Übrigens: Zur Erneuerung der Tradition der Textilstadt Gelsenkirchen kann auch die Walnuss ihren Beitrag leisten. Denn Bestandteile der Walnuss-Schalen lassen sich zum Färben von Textilien nutzen. Walnuss und Gewebe passen also gut zusammen, wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.
Dass die zweite Projektidee auf Walnüsse setzt, hat aber noch andere Gründe. Walnüsse werden aus Kalifornien, der Türkei, aus Frankreich und anderen Regionen importiert, dabei könnten Walnussbäume auch in Gelsenkirchen wachsen. Etwa in öffentlichen Grünflächen, Straßen und Plätzen oder auch in privaten Gärten. Das ist gut für das Klima und erschließt Potenziale für eine lokale Ökonomie in der Weiterverarbeitung der Nüsse. Gerade zugewanderte Menschen bringen hier ein großes Wissen mit. Es gibt bereits Interessierte, die Bäume anpflanzen möchten.
Der Fokus auf die Textil- und Nussproduktion baut auf einer Analyse des Forschungsprojektes „Urbane.Produktion.Ruhr“ des Bildungs- und Forschungsministeriums des Bundes auf. Die Umsetzungen der Ideen können zu Impulsprojekten für das neu zu beantragende Programmgebiet City-Ost in der Städtebauförderung werden. Damit aus Ideen konkrete Projekte werden können, unterstützt das BMI mit Fördersummen von mindestens 200.000 Euro bis maximal 5.000.000 Euro.