12. August 2020, 12:46 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
„Kommt das auf YouTube?“, diese Frage war am vergangenen Sonntagnachmittag häufiger auf der Skateranlage am Schalker Verein zu hören. Hier drehte der junge Gelsenkirchener Regisseur Urs Kessler im Auftrag der Regionalagentur Emscher-Lippe in Kooperation mit den Städten Gelsenkirchen, Bottrop und dem Kreis Recklinghausen im Skatepark drei kurze Videos zum Thema „Verlängerung des Ausbildungsstarts 2020“. Ausbildungsinteressierte Jugendlichen und junge Erwachsenen sollen durch die Videoclips darüber informiert werden, dass es in diesem Herbst noch möglich ist, eine Ausbildung zu beginnen. Die Videos werden bald auf verschiedenen Social-Media-Kanälen zu sehen sein.
„Wir möchten mit den Clips die jungen Leute direkt erreichen“, erläutert Petra Giesler, Leiterin der Regionalagentur Emscher-Lippe, und weiter: „Wir freuen uns, dass wir mit Urs Kessler einen jungen Künstler gewinnen konnten, der selbst noch ganz nah an unserer Zielgruppe dran ist.“ Nicht nur das, auch an Gelsenkirchen und der Region sind die jungen Künstler ganz nah dran. Denn nicht nur der Regisseur, sondern auch seine Hauptdarsteller kommen aus Gelsenkirchen und Umgebung: An Stephanie Cordts Seite spielen die junge Bochumerin Kim Krumteich und die Gelsenkirchenerin Daniela Baklouti alias Yoyoeemi. Der Parkourläufer und gebürtige Gelsenkirchener Joel Bobe - auch über Social Media bekannt – konnte für das Projekt gewonnen werden.
Die kurzen Filme wollen dabei nicht belehren, sondern aktionsreich, humorvoll, aber auch spannend zeigen, dass es manchmal eben doch kein Problem ist, spät dran zu sein. Das verkörpert auch die Rolle, die Stephanie Cordts übernommen hat: Als flippige „Film-Mutter“ trifft sie ihre „Film-Tochter Tina“ im Skatepark und zeigt direkt mal ihre Tanzkünste.
Bei allem Humor haben die Videoclips einen ernsten Hintergrund: Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht, dass für Gelsenkirchen noch 528 freie Ausbildungsplätze und 565 Ausbildungsplatzsuchende gemeldet sind. Die Corona-Pandemie hatte es in den vergangenen Monaten sowohl Ausbildungsplatz-suchenden als auch den Ausbildungsbetrieben erschwert, zueinander zu finden. Um dem zu begegnen war der Ausbildungsstart 2020 verlängert worden: Regulär müssen Auszubildende bis zum 30. September bei der jeweiligen Kammer angemeldet sein. In diesem Jahr sind aber auch spätere Anmeldungen noch möglich.
„Gemeinsam suchen wir neue Wege, Jugendliche und junge Erwachse, die sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden, direkt über ihre vielfältigen Kommunikationskanäle zu erreichen“, ergänzt Dr. Bianca Westermann, Medienwissenschaftlerin und Mitarbeiterin der Kommunalen Koordinierung Übergang Schule-Beruf Gelsenkirchen, der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA).
Wer jetzt neugierig auf die Videos geworden ist und wissen möchte, wie die Tochter und ihre Freunde auf die Tanzeinlage der Mutter reagieren, sollte in den nächsten Wochen die Social-Media-Kanäle von beispielsweise Daniela Baklouti, Joel Bobe und der Regionalagentur Emscher-Lippe im Blick behalten. Dort wird die unterhaltsame Erinnerung, dass es noch nicht zu spät für eine Ausbildung in 2020 ist, in Kürze zu sehen sein.