29. Juni 2018, 11:43 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Vertragsunterzeichnung am Freitag, 29. Juni 2018. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen/Gerd Kaemper
Am Freitag, 29. Juni 2018, wurde der Vertrag zur Einrichtung eines Ökokontos für den Biomassepark Hugo unterzeichnet.
Der Bereich des Biomasseparks (BMP) Hugo umfasst den ehemaligen Standort der Zeche Hugo zwischen der Devesestraße und der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen Buer. Mit der Entwicklung des Biomasseparks Hugo an dieser Stelle ist es gelungen, für Gelsenkirchen ein Stück Freiraum für Naturhaushalt, Erholung und Artenschutz zurück zu gewinnen. Neben der Funktion als Biomassepark erfüllt die Hugo-Fläche wesentliche Erholungsfunktionen über ihre Integration in den Teilraum Halde Rungenberg/Schüngelbergsiedlung und über ihre Anbindung an den Rad- und Fußweg Hugotrasse im Regionalen Grünzug C des Emscherlandschaftsparks.
Teile der östlichen BMP-Flächen werden in Kooperation mit der RAG und GD und durch intensive Mithilfe/Betreuung der Stadt von verschieden Akteuren genutzt: als Umweltlehrpfad mit „Bodenstationen“, Spiel- und Bewegungsflächen und für Bildungsaktivitäten. Dabei konnte inzwischen ein gutes Akteursnetzwerk zur Nutzung und Betreuung des Bereiches aufgebaut werden.
Gerade der westliche BMP und seine offenen Brachflächen im Übergangsbereich zur Halde und den naturnah umgestalteten Gewässerbereichen mit ihrer Anbindung an den Freiraum der Heege besitzen als Lebensraum bedrohter Tierarten (Amphibien und Vögel) auch eine hohe Bedeutung für den urbanen Artenschutz. Um eine dauerhafte ökologische Entwicklung und Pflege der Gesamtfläche zu gewährleisten, wird für den BMP eine sogenannte Ökokontoregelung angestrebt; das heißt: Im Sinne der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung werden die freiwillig seitens Landschaftsagentur Plus (LA+) durchgeführten ökologischen Aufwertungsmaßnahmen als vorgezogene Kompensationsmaßnahmen von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) anerkannt. Sie sind dann für die LA+ als „Kompensationsdienstleister“ wirtschaftlich als Ausgleichsmaßnahmen für andere Projekte nutzbar. Im Gegenzug verpflichtet sich die LA+, die Flächen „dauerhaft“ bestimmungsgemäß zu entwickeln und zu unterhalten.
Die Landschaftsagentur Plus als Tochterunternehmen der RAG Montan Immobilien und der HVG Grünflächenmanagement ist auf Dienstleistungen im Bereich der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung und Ökokonten spezialisiert. Sie verfügt zurzeit in der Stadt Gelsenkirchen über Flächen von 20,6 ha im Bereich des ehemaligen Bergwerks Hugo. Das nun mit dem Ökokontovertrag besiegelte Anerkennungsverfahren ist das Ergebnis eines mehrjährigen Vorbereitungsprozesses zur Abstimmung geeigneter Maßnahmen auf den ehemals industriell genutzten Flächen des Bergbaustandortes Hugo.