21. Juni 2018, 10:11 Uhr | Emschergenossenschaft/Lippeverband
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In der Kläranlage Bottrop wird u.a. auch das Abwasser aus Gelsenkirchen gereinigt. Bildrechte: Ilias Abawi/EGLV
Gelsenkirchen. An diesem Samstag, 23. Juni, ist „Tag der Daseinsvorsorge“. Dazu gehört neben der Abwasserentsorgung auch der Hochwasserschutz. In Gelsenkirchen unterhalten die Emschergenossenschaft und der Lippeverband als zuständige Flussmanager 28 Pumpwerke – diese Anlagen sorgen einerseits dafür, dass Gelsenkirchen nicht absäuft, und andererseits, dass das Schmutzwasser in die Kläranlage befördert werden kann. Besonders gut für die BürgerInnen: Als öffentlich-rechtlicher Verband sind Emschergenossenschaft und Lippeverband nicht profitorientiert, die Abwasserbeiträge sind trotz des Generationenprojekts Emscher-Umbau daher vergleichsweise günstig – auch, weil die Verbände anders als Privatunternehmen von der Umsatzsteuer befreit sind.
„Öffentliche Infrastrukturen sind die Grundlage unserer sozialen Demokratie, ohne sie wäre Deutschland nur halb so erfolgreich. Es braucht gerade öffentlich-rechtliche Infrastrukturen, damit Qualität, Mitbestimmung und Teilhabe Hand in Hand gehen. Was eine sehr gute Infrastruktur ausmacht, sind nachhaltige Investitionen im Sinne des Gemeinwohls – ohne Profitgier! Dafür stehen wir als Emschergenossenschaft und Lippeverband“, sagt Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Wasserwirtschaftsunternehmen, die in enger Partnerschaft mit den Mitgliedskommunen agieren.
In der Stadt Gelsenkirchen betreiben die Emschergenossenschaft und der Lippeverband 28 Pumpwerke und zahlreiche Abwasserkanäle. Die Pumpwerke entwässern die bergbaubedingt „abgesackten“ Poldergebiete, die ansonsten im wahrsten Sinne des Wortes „absaufen“ würden. Allein in den Pumpwerken im Bereich der mittleren Emscher wurden im Jahr 2017 insgesamt 190,46 Millionen Kubikmeter Abwasser gefördert.
Das Abwasser wird über Kanäle bzw. teilweise noch offene Schmutzwasserläufe in die Kläranlagen der Emschergenossenschaft transportiert, wo es auf höchstem technischem Niveau gereinigt wird. Auch hier zählen nicht Profit und Gewinnmaximierung, sondern schlicht die gesetzlich geforderte Qualität.
Insgesamt wurden 2017 in allen fünf Kläranlagen der Emschergenossenschaft (Dortmund, Gelsenkirchen, Bottrop, Duisburg und Dinslaken) stolze 595 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. Die Spezial-Kläranlage am Marienhospital in Gelsenkirchen reinigte 2017 insgesamt 27.000 Kubikmeter Abwasser.
Der „Tag der (öffentlichen) Daseinsvorsorge“ wurde im vergangenen Jahr erstmals vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ausgerufen, um Bürgerinnen und Bürger für die Leistungen öffentlicher Institutionen zu sensibilisieren, die oft als selbstverständlich betrachtet werden, aber für unseren Alltag, für Wohnen, Arbeitswelt, Verkehr und Freizeit unverzichtbar sind. Tatsächlich wahrgenommen würde die Daseinsvorsorge erst, wenn es sie nicht geben würde: Wenn der Müll nicht abgeholt würde, das Abwasser in den Straßen und Vorgärten stünde oder das Hochwasser permanent über die Ufer treten würde…
Emschergenossenschaft und Lippeverband sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringen und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben.
Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.
Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1600 Mitarbeiter und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 740 Kilometer Wasserläufe, rund 1320 Kilometer Abwasserkanäle, rund 350 Pumpwerke und fast 60 Kläranlagen).