08. Januar 2018, 13:46 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Ideen für Projekte hatten Gelsenkirchener Jugendgruppen auch bei der zweiten Runde des Jugend-Nachhaltigkeits-Fonds zur Genüge, die besten Acht hat eine Jury nun ausgewählt und ihnen finanzielle Unterstützung mit bis zu 1200 Euro zugesagt. Die Gelder wurden von der Volksbank Ruhr Mitte zur Verfügung gestellt. „Wir haben uns sehr über das Interesse der Jugendlichen gefreut und die tollen Ideen, die eingereicht wurden“, sagt Werner Rybarski vom aGEnda 21-Büro. „Die Projektgruppen können nun damit beginnen, ihre Ideen umzusetzen.“
Wichtig bei den Vorschlägen der Gruppen war, dass sie thematisch einem oder mehreren der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele zugeordnet werden konnten, die die Vereinten Nationen im Rahmen von Agenda 2030+ vereinbart haben. Zu diesen sogenannten „Sustainable Development Goals“, kurz SDGs, gehören zum Beispiel keine Armut, kein Hunger, Gesundheit, verantwortungsvoller Konsum, Geschlechtergleichheit, Klimaschutz, Frieden oder saubere Energie.
„Es geht aber nicht nur darum, dass die Jugendlichen etwas für eine nachhaltige Zukunft tun, sondern auch etwas für sich. Indem sie ihre Projekte entwickeln und umsetzen, arbeiten sie an ihren eigenen Kompetenzen, bilden und entwickeln sich weiter“, weiß Anette Berg, Dezernentin für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen.
Für die Volksbank Ruhr Mitte, die sich unter der Dachmarke „jung, kreativ und engagiert“ auch an der Kreativ-Werkstatt und der Jugendzeitung JEZ beteiligt, ist auch der finanzielle Aspekt von großer Bedeutung. „Sie lernen durch die Förderung den Umgang mit Geld. Denn sie müssen die Fördergelder nicht nur beantragen, sondern auch mit ihnen kalkulieren und haushalten“, sagt Wilhelm Uhlenbruch von der Volksbank. Die geförderten Projekte
- „Die Welt ist bunt“, Spunk
Verschiedene Angebote zur Integration, gegen Ausgrenzung und Rechtsextremismus realisieren etwa 20 Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren. Dazu gehören unter anderem ein Stammtisch-Kämpfer*innen, ein antifaschistischer Stadtrundgang sowie die Zeitung „Gelsenkirchen ist bunt“.
Zugeordnetes SDG: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- „Naturerleben für alle“, Hansa Schule
Zwölf Jugendliche mit Behinderung arbeiten an einen Sinnesgarten für Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder. Ausgebaut werden soll das Angebot durch Führungen durch den Garten und Workshops.
Zugeordnete SDGs: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, leben am Land, verantwortungsvoller Konsum und Produktion, weniger Ungleichheiten, hochwertige Bildung
- „Meine neue Heimat und ich“, Lalok Libre
Um einen Kurzfilm zum Gleichberechtigung und Multikulturalität geht es für rund zehn Jugendliche von zehn bis 14 Jahren. Honorar, Material und Technik werden durch die Förderung bezahlt.
Zugeordnete SDGs: Geschlechtergleichheit, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, weniger Ungleichheit, Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Dynamik – wir machen uns stark für Gelsenkirchen“ von der Caritas
Sport steht im Mittelpunkt dieses Projekts. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen will diese Gruppe nicht nur sportlich aktiv sein, sondern auch Gelsenkirchen erkunden. Welcher Sport sich wo am besten machen lässt, wird dann in einem Stadtplan oder in sozialen Netzwerken für andere zusammengefasst.
Zugeordnete SDGS: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, weniger Ungleichheut, Industrie, Innovation und Infrastruktur
- „Künstlerische Gestaltung“, Gesamtschule Berger Feld
Schautafeln zu Agenda-Themen, zum Beispiel Armut, Hungersnot, sauberes Wasser oder Innovation und verantwortungsvoller Konsum, gestalten 20 Jugendliche mit Behinderung zwischen zehn und 16 Jahren bei diesem Projekt.
Zugeordnete SDGs: Keine Armut, kein Hunger, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, Industrie, Innovation und Infrastruktur, verantwortungsvoller Konsum und Produktion
- „Der Färbergarten“, Mädchengarten
Die zehnköpfige Projektgruppe des internationalen Mädchengartens möchte ein kleines Labor einrichten. Dazu soll eine Gartenhütte gekauft und mit Messgeräten sowie Werkzeugen zur Farbgewinnung aus Pflanzen ausgestattet werden. Wichtig: Alle Ergebnisse des Labors stellt die Gruppe anderen Kindern und Jugendlichen zur Verfügung.
Zugeordnete SDGs: Leben an Land, Geschlechtergleichheit und Hochwertige Bildung
- „Zukunftswerkstatt Agenda 21“, Evangelische Kirche Westfalen
Interaktive Zukunftswerkstätten mit Papierkunstinstallationen und ein Jugendfest zum Thema Nachhaltigkeit werden von Jugendlichen für Jugendliche (zehn bis 17 Jahre) geplant.
Zugeordnete SDGs: alle 17 Ziele
- „Upcycling-Werkstatt“ vom Metropolengarten auf Dahlbusch
Für bis zu zwölf Jugendliche heißt es bei diesem Projekt, eine Gartenanlage durch Hochbeete auszubauen und im Jugendzentrum Ückendorf eine Kräuterspirale zum Gemeinschaftsgarten zu machen. Auch Workshops zu Färberpflanzen sind angedacht.
Zugeordnete SDGs: Leben an Land, hochwertige Bildung, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, verantwortungsvoller Konsum und Produktion
Der Jugend-Nachhaltigkeits-Fonds vom aGEnda 21-Förderverein und Volksbank-Ruhr-Mitte ist ein Fördertopf, der Jugendgruppen bei der Umsetzung ihrer Projektideen unterstützt. Jugendgruppen aus Gelsenkirchen konnten dazu eigene Projektideen zu verschiedenen Themenfeldern einreichen und je nach Bedarf mit bis zu 1200 Euro für Honorare, Materialen oder weitere Posten bezuschusst werden.
Agenda 2030: Die Vereinten Nationen verabschiedeten 2015 die Agenda 2030+ als Ergebnis des Milleniumgipfels. Die Weiterentwicklung der Agenda 21 und die Aufstellung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bieten nun die Grundlage für lokale und globale Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die Ziele sind in 17 Themenfeldern mit 169 Unterpunkten formuliert.