30. März 2017, 16:17 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Die Entwicklung einer „Kommunalen Arbeitsmarktstrategie“ schlägt der Verwaltungsvorstand unter der Leitung von Oberbürgermeister Frank Baranowski dem Ausschuss für Arbeit und Soziales in seiner nächsten Sitzung vor. Dazu soll die Verwaltung unter Einbindung der im Ausschuss für Arbeit und Soziales vertretenen Fraktionen, Gruppierungen, Einzelmandatsträger, der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, dem Integrationscenter für Arbeit – Das Jobcenter, der Regionalagentur, den Unterzeichnern des Gelsenkirchener Appells und weiterer relevanter gesellschaftlicher Gruppens einen Entwurf erstellen.
Die Entwicklung einer „Kommunalen Arbeitsmarktstrategie“ soll die Beteiligung der Stadt Gelsenkirchen am Modellprojekt „Sozialer Arbeitsmarkt“ in Nordrhein-Westfalen unterstützen und unter Einbeziehung gesellschaftlich relevanter Gruppen ein gesamtstädtisches kommunales Handlungskonzept entwickeln. Die kommunale Arbeitsmarktstrategie soll dem Rat der Stadt Anfang 2018 zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden.
In Gelsenkirchen sollen durch den „Sozialen Arbeitsmarkt“ schon 2017 etwa 200 Langzeitarbeitslosen gemeinnützige und zusätzliche Tätigkeiten im Rahmen eines Normalarbeitsverhältnisses angeboten werden. Die Beschäftigungsverhältnisse sind sozialversicherungspflichtig und tariflich oder ortsüblich vergütet. Damit wird den Teilnehmenden eine große Auswahl sinnstiftender Tätigkeiten zur Verfügung stehen.
Ein möglicher Einsatzbereich wird beispielsweise die Stadterneuerung sein. Durch die Aufwertung oder den Abriss von Schrottimmobilien ergeben sich Tätigkeitsfelder, die mit qualifizierungsfördernden Maßnahmen einhergehen.
Denkbar ist auch ein Einsatz in Wohnquartieren. Durch Präsenz im öffentlichen Raum durch Quartiersmeisterinnen und Quartiersmeister kann das subjektive Sicherheitsgefühl und das nachbarschaftliche Miteinander gestärkt werden. Im Sinne der Stadtbildverschönerung können Tätigkeiten angeboten werden, die für Sauberkeit in Parks, auf Spielplätzen oder im Straßenbegleitgrün sorgen.
Sogenannte „Stadtteilmütter“ können zur Unterstützung bedürftiger Personen, hauswirtschaftliche Hilfen in KiTas und Jugendzentren, Flüchtlings- und Wohnungslosenunterkünfte eingesetzt werden. Die Vermittlung von Kontakten zwischen direkten Nachbarn, die Unterstützung von älteren, kranken, einsamen Personen soll nachbarschaftliche Aufmerksamkeit fördern.
Die 200 Arbeitsplätze sollen sukzessive im Laufe des Jahres 2017 besetzt werden. Der Projektstart ist für Anfang Mai 2017 geplant.
Insgesamt sollen in Gelsenkirchen über 10 Millionen Euro in den sozialen Arbeitsmarkt fließen.