13. März 2017, 12:43 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Über 10 Millionen Euro sollen in den Jahren 2017 und 2018 in Gelsenkirchen mit dem „Modellprojekt zur Entwicklung und Implementierung eines sozialen Arbeitsmarktes in Nordrhein-Westfalen“ fließen. Ein Konzept dafür hat die Stadt Gelsenkirchen jetzt dem Land vorgelegt. Damit soll in Gelsenkirchen ein weiterer Baustein zur Bekämpfung der Armut und der sozialen Ausgrenzung hinzugefügt werden, um dem im Gelsenkirchener Appell formulierten Ziel, für 1.000 dauerhaft nicht vermittelbare Personen sinnstiftende Arbeit bereitzustellen.
Sozialdezernent Luidger Wolterhoff: „Nachdem sich auf meine Einladung die Unterzeichner des ‚Gelsenkirchener Appells‘ und weitere Arbeitsmarkt-Akteure getroffen haben, um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen, sind wir nun einen Schritt weiter, um die zur Verfügung stehenden Fördermittel für sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten zu nutzten.“
In Gelsenkirchen könnten damit 200 Langzeitarbeitslosen gemeinnützige und zusätzliche Tätigkeiten im Rahmen eines Normalarbeitsverhältnisses angeboten werden. Die Beschäftigungsverhältnisse sind sozialversicherungspflichtig und tariflich oder ortsüblich vergütet. Damit wird den Teilnehmenden eine große Auswahl sinnstiftender Tätigkeiten zur Verfügung stehen.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir das Land NRW mit unserem Konzept überzeugen können und so etwa 8 Millionen Euro an Förderung erhalten“, so Wolterhoff. „Die Stadt Gelsenkirchen und das Jobcenter werden zusätzlich 2 Millionen Euro beisteuern“.
Mögliche Einsatzbereiche könnten in der Stadterneuerung liegen. Durch Präsenz im öffentlichen Raum durch Quartiersmeisterinnen und Quartiersmeister kann das subjektive Sicherheitsgefühl und das nachbarschaftliche Miteinander gestärkt werden. Im Sinne der Stadtbildverschönerung können Tätigkeiten angeboten werden, die für Sauberkeit in Parks, auf Spielplätzen oder im Straßenbegleitgrün sorgen.
Sogenannte „Stadtteilmütter“ können zur Unterstützung bedürftiger Personen, hauswirtschaftliche Hilfen in KiTas und Jugendzentren, Flüchtlings- und Wohnungslosenunterkünfte eingesetzt werden. Die Vermittlung von Kontakten zwischen direkten Nachbarn, die Unterstützung von älteren, kranken, einsamen Personen soll nachbarschaftliche Aufmerksamkeit fördern.
„Es braucht gute Ideen zur Umsetzung und einen breiten gesellschaftlichen Konsens bei der Realisierung. Neben der Sinnstiftung für jeden einzelnen Langzeitarbeitslosen werden die Projekte die Entwicklung in unserer Stadt fördern“, so Sozialdezernent Luidger Wolterhoff.
Die Stadt erwartet bereits Ende des Monats ein klares Signal, dass die Gelsenkirchener Konzept-idee an den Start gehen kann. Bereits im Mai könnte das Projekt starten.
Dann sind die Vereine, Verbände und Initiativen gefordert. „Im Interesse der langzeitarbeitslosen Menschen“, so Wolterhoff „wollen wir gemeinsam mit allen Akteuren, offensiv das Modellprojekt der Landesregierung zum Erfolg zu führen. In der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit und der damit verbundenen sozialen Folgen für die Menschen und Kommunen sowie für die Regionen sehe ich eine der derzeit größten gesamtgesellschaftlichen und damit politisch-sozialen Herausforderungen.“