19. Januar 2017, 16:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 19. Januar 2017, 16:00 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
v.l.n.r.: Birgit Westers, Matthias Löb, Prof. Dr. Reinhard Klenke, Frank Baranowski. Bildrechte: Gerd Kaemper
Das westfalenweit vierte „Beratungshaus“ für die schulische Inklusion von jungen Menschen mit Körper- oder Sinnesbehinderungen entsteht in Gelsenkirchen. Dazu haben am 19. Januar 2017 Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL), die LWL-Jugend- und Schuldezernentin Birgit Westers, Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke von der Bezirksregierung Münster sowie Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Ab Anfang Februar wird das neue Beratungshaus am Gelsenkirchener LWL-Förderschulzentrum all diejenigen unterstützen, die im westfälischen Revier als Mutter oder Vater eines behinderten Kindes, als Erzieherin oder Lehrkraft Orientierung in Sachen sonderpädagogische Förderung und Inklusion suchen.
Das Beratungshaus wird in umgewidmeten Räumen der Gelsenkirchener LWL-Löchterschule an der Lasthausstraße 8 am 1. Februar seine Arbeit aufnehmen. Es ist das vierte seiner Art nach den Vorbildern in Münster (in Betrieb seit Frühjahr 2012), in Paderborn (seit Mai 2015) und in Olpe (seit Oktober 2015). Ziel ist es bürger- und praxisnah Hilfestellungen bei der schulischen Inklusion zu geben.
Auch in Gelsenkirchen bündelt das Gemeinschaftsprojekt der Bezirksregierung Münster, des Förderschulträgers LWL und der Stadt Gelsenkirchen unter einem Dach, was an vielfältigen Fachkenntnissen für einen gleichberechtigten Zugang gehandicapter junger Menschen zum Bildungssystem wichtig ist, was sich Interessierte bislang aber oftmals aus weit verstreuten Quellen holen mussten. „Wir verstehen uns als Lotsen“, erläutert Georg Wrede, Koordinator in der neuen Einrichtung.
Für diese Aufgabe stehen vor Ort künftig Lehrkräfte für Sonderpädagogik, ergo- und physiotherapeutische sowie pflegerische Fachleute bereit, die in Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern qualifizierte und differenzierte Information und Unterstützung bieten. Sie informieren die Betroffenen über adäquate regionale Bildungsmöglichkeiten und -wege, zum Beispiel über Fördermöglichkeiten und praktische Hilfsmittel wie etwa sehbehindertengerechte PC-Bildschirme oder barrierefreie Zugänge für den Schul- und Lernalltag.
„Gemeinsames Lernen für alle zu entwickeln - das ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten und kann nur in enger Zusammenarbeit gelingen“, so LWL-Direktor Matthias Löb bei der Kooperationsvertrags-Unterzeichnung. „Wir wollen, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig vom Förderort ihren Möglichkeiten entsprechend optimal gefördert werden - und das geht nur durch gute Beratung“, ergänzt Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke. Und der Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski betont: „Das Beratungshaus Gelsenkirchen ergänzt mit seinen Beratungskompetenzen in hervorragender Weise das bestehende Beratungsangebot für die Bereiche Geistige Entwicklung, Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung und Sprache in der Primarstufe, das die örtliche Inklusionswerkstatt bietet.“