22. Februar 2016, 11:14 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Lesung und Diskussion mit Eva Sternheim-Peters über eine „Jugend im Nationalsozialismus“ finden am Dienstag, 1. März, um 18 Uhr im Kulturraum „die flora“ (Florastraße 26, GE-Altstadt) statt. Eine spannende Veranstaltung ist zu erwarten, weil Eva Sternheim-Peters (selbst-)kritisch der Frage nachgeht: Habe ich denn allein gejubelt?“.
Waren die Deutschen mehrheitlich nur Mitläufer? Das ist eine der zentralen Fragen bei der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Selten ist sie so klar beantwortet worden wie von Eva Sternheim-Peters. In den Erinnerungen an ihre Jugend im Nationalsozialismus sagt die heute 90-Jährige ohne Umschweife: „Ich bin nicht mitgelaufen, ich bin begeistert mitgestürmt.“ Nach dem Krieg stellt sie mit tiefer Verwunderung fest, wie schnell sich ihre Zeitgenossen als Opfer des Regimes stilisierten und zur Tagesordnung übergehen. Das Thema lässt sie nicht mehr los. Sie studiert Psychologie, arbeitet an der Freien Universität Berlin unter anderem zum Alltagsleben im Faschismus. Es geht ihr nicht zuletzt darum, wie sie selbst so verführt werden konnte. In ihrem Buch legt sie ein einmaliges Zeitdokument vor, in dem sie nur beschreibt und nicht wertet oder gar rechtfertigt. Sie will der Tendenz etwas entgegensetzen, die Nazizeit immer vom heutigen Standpunkt aus zu erklären und will darüber berichten, wie es begonnen hat.
Die Autorin wird aus ihrem Buch lesen und mit dem Publikum diskutieren. Mit der Erstausgabe war die Autorin schon 1994 zu Gast in der NS-Dokumentationsstätte in Erle, die aktuelle Ausgabe wurde erweitert und neu lektoriert.
Gemeinsam laden der städtische Kulturraum „die flora“, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gelsenkirchen und das Gender-Referat des Ev. Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid zu dieser Veranstaltung ein. Über einen regen Austausch gerade junger Menschen (Schüler oder Jugendgruppen) mit der Autorin würden sich die Veranstalterinnen sehr freuen. Ein hochaktuelles Thema zudem, denn mit der Gefahr der Verführung durch politische Ideologien muss sich die Gesellschaft immer wieder erneut auseinandersetzen.
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro für Studierende, Auszubildende, GE-Passinhaber; Für Schulklassen und Jugendgruppen pro Person 2 Euro; Kartenreservierung: (0209) 169 – 9105.