25. Januar 2016, 13:20 Uhr | Agentur für Arbeit Gelsenkirchen
Sprache, Ausbildung und Arbeit sind die Schlüssel zur Integration von Menschen, die in Deutschland heimisch werden möchten. Flüchtlinge und Asylbewerber benötigen dazu eine effektive und schnelle Unterstützung. Hilfreich ist dabei eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Deshalb haben die Agentur für Arbeit, das Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG) und die Stadt Gelsenkirchen jetzt eine gemeinsame zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge und Asylbewerber/innen eingerichtet. Der "Integration Point" in den Räumlichkeiten der Arbeitsagentur an der Vattmannstraße bündelt die Kompetenzen der Kooperationspartner. Die Integrationsfachkräfte beraten Flüchtlinge und Asylbewerber zu ihren Möglichkeiten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, zu Sprachkursen, zur Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen und passenden Integrationsmaßnahmen. Zusätzlich erfolgt die Bearbeitung der Erstanträge auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II (Hartz IV).
„Die Betreuung von Flüchtlingen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist deshalb auch die logische Konsequenz, dass die verschiedenen Akteure sich mit allen Kräften gemeinsam dieser Herausforderung stellen und sie professionell bewältigen. Nach der Unterbringung und Versorgung muss es dann um die Integration gehen. Bildung und Arbeit sind hierfür wesentliche Voraussetzungen. Ich sehe deshalb in dem neugeschaffenen Integration Point mit seiner Verzahnung und Bündelung von Maßnahmen einen weiteren Baustein für eine stufenweise und wirkungsvolle Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt", so Karin Welge, Sozialdezernentin der Stadt Gelsenkirchen.
Der Integration Point richtet sich an Menschen mit "Bleibewahrscheinlichkeit". Ohne Zeitverlust soll deren Integration in Ausbildung und Arbeit in die Wege geleitet werden, während parallel das Asyl-Anerkennungsverfahren läuft. Dieses Zeitfenster wird genutzt, beispielsweise für die Klärung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, für die Berufsberatung, für Sprachkurse sowie für die berufliche Qualifizierung. Die Vermittlung von Betriebspraktika, Ausbildungs- und Arbeitsstellen kann so frühzeitig gelingen.
Karl Tymister, Chef der Gelsenkirchener Arbeitsagentur, und Dirk Sußmann, Geschäftsführer des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen (Jobcenter IAG), sehen in der Zusammenarbeit im Integration Point ein erfolgversprechendes Konzept kurzer Wege und schneller Absprachen. „Die Flüchtlinge müssen viele Herausforderungen in einer für sie fremden Umgebung meistern. Durch den kurzen Draht untereinander und direkte Absprachen zwischen den Experten kann manche Hürde schneller genommen werden, um das Ziel Arbeit oder Ausbildung zu erreichen", so Tymister. „Die gemeinsame zentrale Anlaufstelle bietet den Flüchtlingen eine erste wichtige Orientierung im Umgang mit unserem Behörden- und Sozialsystem. Bei allen Bemühungen ist für mich die direkte Verbindung von Sprache und Arbeit sehr wesentlich. Gleichzeitig werden wir neben den neuen Herausforderungen unsere Integrationsbemühungen der langzeitarbeitslosen Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger mit voller Kraft weiterführen", erklärt Sußmann.
Aktuell leben über 3400 Asylbewerber/innen verschiedenster Nationalitäten, mit unterschiedlichen Bleiberechtswahrscheinlichkeiten, Sprachkenntnissen und Bildungsniveaus in Gelsenkirchen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.
Ab sofort ist der Integration Point in der ersten Etage der Arbeitsagentur in der Vattmannstraße 12 zu folgenden Zeiten für die Kundinnen und Kunden geöffnet:
- Montag und Dienstag: von 08:00 bis 13:00 und 14:00 bis 15:30 Uhr
- Mittwoch, Donnerstag und Freitag: von 08:00 bis 13:00 Uhr
Im Integration Point heißen zwei Mitarbeiter die Flüchtlinge willkommen, elf Vermittler/innen und Sachbearbeiter/innen der Arbeitsagentur und des Jobcenters sind dann individuelle Ansprechpartnerinnen und –partner.