16. Dezember 2015, 08:20 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Viele erfolgreiche Programme und Projekte stehen für den seit über 50 Jahren andauernden Strukturwandel im Ruhrgebiet, immer noch gibt es massive wirtschaftliche, soziale und ökologische Herausforderungen. Das 1989 vom Land NRW gegründete Institut Arbeit und Technik (IAT), angesiedelt mitten im Ruhrgebiet, in Gelsenkirchen-Ückendorf, begleitet diesen Wandel mit kritischer Forschung und wissenschaftlichen Impulsen. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hat das Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen als "Ort des Fortschritts" ausgezeichnet.
Den Tag der offiziellen Übergabe feierte das IAT im Wissenschaftspark Gelsenkirchen gemeinsam mit langjährigen Kooperationspartnern, um sich öffentlich zu einem Ausbau der Zusammenarbeit an diesem Standort zu bekennen.
"Das Ruhrgebiet ist Schrittmacher und Ideengeber für den Strukturwandel in NRW", sagte die Ministerin. "Das IAT hier in Gelsenkirchen liefert dabei wichtige Impulse. Die Projekte geben Antworten auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen. Sie zeigen, wie wir Lebensqualität und Wohlstand noch weiter voranbringen können."
Seit 1989 begleitet das Institut der Westfälischen Hochschule den Strukturwandel mit zahlreichen Forschungsarbeiten und Initiativen. Die Themen reichen von Arbeit und Wirtschaft über Bildung bis hin zu Gesundheit und Pflege. Neue Lösungen für Arbeitslosigkeit, Migration und die alternde Gesellschaft stehen aktuell im Fokus. Die am IAT entwickelten Innovationen können Chancengerechtigkeit und Teilhabe verbessern - und Lebenszufriedenheit, Wohlstand und Zusammenhalt steigern. Das IAT kooperiert eng mit der Ruhr-Universität Bochum und arbeitet mit rund 200 regionalen und europäischen Partnern aus Wissenschaft und Praxis zusammen.
IAT-Direktor Prof. Dr. Josef Hilbert und die Initiatoren der Bewerbung, Dr. Stefan Gärtner und Judith Terstriep, freuten sich über die Auszeichnung: „Das bestärkt uns auf unserem Weg, die zentralen Zukunftsaufgaben im Quartier, in der Region und im ganzen Land aufzugreifen und mit mutigen Zukunftskonzepten zu beantworten“, so Hilbert.
Die Auszeichnung "Ort des Fortschritts" ist Teil der Forschungsstrategie "Fortschritt NRW". Die drei Ministerien für Wissenschaft, Wirtschaft und Städtebau vergeben sie an Einrichtungen, die Ökonomie, Ökologie und Soziales innovativ verbinden und damit Fortschritt für die Gesellschaft ermöglichen. Gewürdigt werden Projekte, die die Lebenswelt der Menschen spürbar verbessern. 144 Orte hatten sich um die Auszeichnung „Ort des Fortschritts 2015“ beworben, 31 wurden ausgewählt.
Die IAT-Forscherin Judith Terstriep vom Forschungsschwerpunkt Innovation, Raum & Kultur moderierte die Runde der Kooperationspartner: „Die vielen Anknüpfungspunkte untereinander wollen wir zum Anlass nehmen, die Zusammenarbeit vor Ort zu intensivieren.“ Teilnehmer der Runde: Prof. Dr. Michael Brodmann, Vizepräsident Forschungs und Entwicklung der Westfälischen Hochschule, Christoph Schilde, NRW.ProjektSoziales, Claudius Hasenau, APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen, Il Yun Byeong, „Raumunternehmer und Kulturorganisator“ in Gelsenkirchen-Ückendorf, Wolfgang Jung, KlimaExpo.NRW, PD Dr. Dieter Rehfeld, IAT-Forschungsdirektor «Innovation, Raum & Kultur», Dr. Rüdiger Klatt, FIAP e.V., Tim Rieniets, StadtBauKultur NRW, Dr. Hans-Peter Schmitz-Borchert, Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Bernd Gebert, Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen.
Dr. Stefan Gärtner, Forschungsdirektor Raumkapital, fasste für die Zuhörer die Diskussion zusammen: Die besonderen Kompetenzen der verschiedenen Akteure aus dem Umfeld finden sich wieder in einer hohen Transdisziplinarität des Forschungsgeschehens vor Ort, in das auch die Zivilgesellschaft eingebunden werden sollte. „Dabei dürfen wir aber die Bodenhaftung nicht verlieren!“
Oberbürgermeister Frank Baranowski freute sich über die Auszeichnung „für eine Einrichtung, die weit in unsere Stadt hineinwirkt. Wenn diese Arbeit noch bekannter wird, kann das nicht falsch sein.“ Er erinnerte an die Gründung des Instituts im Jahr 1989 als Teil des damaligen Wissenschaftszentrums NRW, „in einer Zeit, als bekannt wurde, dass wir mit den bisherigen Rezepten im Strukturwandel nicht weiterkommen. Das IAT leistet hier kritische Forschung zu den besonderen Strukturen dieser Region, dazu weiter Erfolg und Glückauf!“