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• 1927 geboren in Breslau
  Zeichnen als Passion schon von Jugend an
• 1949-51 als Bergarbeiter unter Tage auf mehreren Zechen des Ruhrgebiets
  Erfahrung der Schwerstarbeit unter bedrückenden Bedingungen
• 1954 nach dem Tod der ersten Frau Umzug in die damalige Ostzone, im Raum Leipzig Rangierer in einem Großbetrieb für Verlade- und Transportanlage
  Fünf Semester Studium an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst
  Als unbequemer Student aufgefallen, der sich an Demonstrationen z. Zt. des Ungarnaufstands beteiligte
  Versetzung in einen VEB Linoleumbetrieb. Von dort aus Kurse an der Meisterschule Naumburg
  Wegen unerträgliche Repressionen im Frühjahr 1960 Flucht nach Westdeutschland über Berlin mit einem seiner vier Kinder. Frau Thiel und die anderen drei Kinder kamen nach. Bei der überstürzten Abreise mußte alles bis auf das Nötigste zurückgelassen werden. Erster Unterschlupf für die Familie in einem Dorf bei Warburg, dort aber keine Verdienstmöglichkeiten
• 1965 Umzug nach Gelsenkirchen, mehrere Wohnungswechsel
  Kontinuierliche, intensive Auseinandersetzung mit Graphik in großen Einzelblättern und Zyklen, später auch Collagen
• 1967 beginnt die Arbeit mit dem Medium Fotografie
• Seit 1980 sammeln von Objekten in brachgefallenen Industrieanlagen
• 28.04.2003 Tod

Neben dem graphischen Werk erste Fotos 1961 auf Zeche Helene, danach Aufnahmen an folgenden Orten:

• Kokerei Hugo
• Kraftwerk Bismarck
• Zeche Robert Müser
• Zeche Thyssen
• Zeche Unser Fritz 2/3
• Zeche Teutoburgia
• Zeche Westerholt
• Zeche Wilhelmine Victoria
• Zeche Fürst Leopold
• Zeche Gneisenau
• Zeche Unser Fritz 1/4
• Zeche Haus Aden
• Zeche Ewald
• Zeche Hugo
• Veba Oel
• Zeche Alma
• Zeche Karl Funke
• Teerdestillation Recklinghausen
• Zeche Friedrich der Große
• Zeche Erin
• Zeche Bergmannsglück
• Zeche Consolidation
• Zeche Bonifatius
• Zeche Hannover
• Zeche Zollverein
• Zeche Grimberg
• Zeche Monopol
• Zeche Helene
• Zeche Prosper
• Stahlwerk Duisburg
• Dias und Negative (je ca. 10.000), Textdokumente, Super 8-Filme von Abrissen, diverse Artefakte aus Industrie und Bergbau

• Umfangreiche Ausstellungstätigkeit seit den 80er Jahren in Gruppenausstellungen im Ruhrgebiet und sehr zahlreich im Ausland, in West- und Osteuropa, Asien (Korea, Hongkong), USA, Südafrika. Ausstellungen für Goetheinstitute in Düsseldorf, Thessaloniki, Zagreb und Nancy
• Einzelausstellungen u. a.: Pinakothek Athen, Nationalmuseum Sofia, Bibliotheque National Paris, Krupp Pavillon IMTS Chicago, Europa-Parlament Straßburg
• Mehrere internationale Auszeichnungen für Fotografie, darunter 1983/84 Diplom der Federation of Photographers USUF (Mitglied im World Council of professional Photographers)
• Werke in privatem und öffentlichem Besitz, darunter Nationalmuseum Sofia (Bulgarien), Old Hall Museum Kirkleatham (England), Bibliotheque Nationale Paris (Frankreich), Stiftung Eisenbibliothek Langwiesen (Schweiz)

Neben zahlreichen Ausstellungskatalogen Publikationen als Bildbände, teils mit eigenen Texten:

• Werner Thiel: Zeichnungen 1950 - 1986. Gelsenkirchen 1987
• Werner Thiel: Fotografien 1967 - 1986. Bad Pyrmont 1987
• E. H. Ullenboom (Hg): Werner Thiel, Zeitzeugen. Das andere Revier. Gummersbach 1987
• Werner Thiel: Veränderung mit Folgen. Die friedliche Revolution. Sofia 1994
• Jörg Loskill (Hg): Werner Thiel, Essen 2004