Im MiR verschmelzen Architektur und Kunst: Das Musiktheater im Revier zählt zu den bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Am 15. Dezember 1959 wurde der Komplex nach den Entwürfen der Architektengruppe Werner Ruhnau, Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen mit zwei Spielstätten - dem Großen und dem Kleinen Haus - eröffnet. Die damals wie heute hoch gelobte Integration von Architektur und bildender Kunst gibt dem Theater seinen unverwechselbaren Charakter. (Quelle: www.gelsenkirchen.de). Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
„Kann es sein, dass euer Arbeitsmarkt scheiße ist?“ Gelsenkirchen, die Stadt der schlechten Statistiken. Die Stadt der Arbeitslosen, Frührentner, Durchs-Raster-Gefallenen. 15 Bürger*innen kämpfen sich durch die Schikanen eines fiktiven Arbeitshauses. Von Fallmanagern gegängelt, mit Mythen über Arbeitsmoral traktiert, von dem Phantom der Vollbeschäftigung erschlagen. Aber was bringen alle Maßnahmen, wenn es keine Arbeitsplätze gibt? Sie erhalten den Glauben, dass das Versagen auf dem Arbeitsmarkt persönlich und nicht politisch ist. 15 Menschen mit 15 Biografien aus Gelsenkirchen stellen der Regisseur Volker Lösch und der Autor Ulf Schmidt in einem fantastischen Musiktheaterabend auf die Bühne des MiR. Nach acht Wochen Vollzeit-Proben mit Profis vom Musiktheater ist das Ergebnis eine ehrliche Abrechnung mit den Zukunftsversprechungen der „Stadt der Arbeit“ und eine Offenbarung, wie sehr sich unsere Gesellschaft an ein Idealbild von Arbeit klammert, die es schon längst nicht mehr gibt.