Ausstellung, 02. November 2020 - 13. November 2020, Bildungszentrum
Die Ausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ widmet sich dem Alltag der deutschen Einheit seit 1990. Es fehlt – in Ost wie in West – an Wissen sowie an einem unvoreingenommenen Diskurs über die Zeitgeschichte der deutschen Einheit nach 1990, der Klischees hinterfragt und nicht zuletzt im Westen ein Bewusstsein für das Ausmaß der Umbruchserfahrungen stiftet, die in der ostdeutschen Gesellschaft fortwirken. Hier setzt die Ausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ an. Die Ausstellung thematisiert mit Bildern und Texten die Erwartungen und das Vertrauen, das die Ostdeutschen mit der Wiedervereinigung verbunden hatten. Sie ruft die innerdeutsche Solidarität und Hilfsbereitschaft in Erinnerung, die die Anfangszeit prägten. Die Schau erzählt von den Neuanfängen und Aufbrüchen, wie auch vom Willen, die SED-Diktatur aufzuarbeiten. Sie dokumentiert die Verzweiflung, die mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und dem Anstieg der Arbeitslosigkeit einherging und die Verlusterfahrungen und Ängste, die die 1990er-Jahre in Ostdeutschland prägten. Themen sind die Gleichzeitigkeit von Sanierung und Rückbau der ostdeutschen Städte, die Situation der Frauen und Familien, eine Jugendkultur zwischen Techno, Punk und Rechtsradikalismus. Themen sind Ressentiments, bis hin zu politischer Gewalt, aber auch die Frage nach Identitätsstiftern, das Miteinander mit den östlichen Nachbarn, der Aufbau Ost und seine Ergebnisse wie auch die neuen gesellschaftlichen Spaltungen, die in den letzten Jahren zu verzeichnen waren. Autor der Ausstellung ist der Historiker und Publizist Stefan Wolle. Herausgeber sind die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer.
Öffnungszeiten: Mo – Fr 09:00 – 19:00 Uhr, Sa 10:00 – 13:00 Uhr
Dieser Termin ist kostenfrei.