Der Vortrag rückt solche Autorinnen in den Mittelpunkt, die bereits vor 1933, in der Weimarer Republik, literarische Erfolge feiern konnten, wie Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler, Nelly Sachs, Anna Seghers oder auch Erika Mann, die Gründerin des berühmten Kabaretts „Die Pfeffermühle“, u.a. Die genannten – und einige ungenannte – Autorinnen haben aber auch nach ihrer Flucht oder Vertreibung aus Nazi-Deutschland wichtige lyrische und erzählerische Texte über ihr verlorenes Heimatland geschrieben: I. Keun („Nach Mitternacht“), E. Lasker-Schüler („Das blaue Klavier“), E. Mann („Zehn Millionen Kinder“), N. Sachs („Eli. Ein Mysterienspiel“), A. Seghers („Das siebte Kreuz“, „Transit“) u.a. Die – im mehrfachen Sinne – anderen ('weiblichen') Blicke (von 'außen') auf das „Dritte Reich“ fördern Erkenntnisse zu Tage, die im Rahmen der heute – mehr denn je – notwendigen Erinnerungskultur von geradezu aktueller Brisanz und akuter Relevanz zu sein scheinen.
Vortrag von Dr. Jürgen Nelles, Bonn, mit anschließender Diskussion
Dieser Termin ist kostenfrei.