Tagung, 11. Oktober 2017, 14: 00 Uhr - 13. Oktober 2017, 13:00 Uhr, Wissenschaftspark
Lehrlinge Schalker Verein 1942. Bildrechte: ISG
Die »Volksgemeinschaft« war ein Leitbegriff des »Dritten Reiches«. Dahinter verbarg sich auch das Ziel der NSDAP, den »deutschen Arbeiter« unter vorgeblicher Überwindung der Klassengegensätze in eine neue Gesellschaftsordnung einzubinden. Daher musste der Nationalsozialismus, insbesondere in der industriellen Arbeitswelt und dort konkret im Betrieb, seine gesellschaftspolitische Gestaltungskraft unter Beweis stellen, soziale Perspektiven bieten und seiner »Volksgemeinschafts«-Vision Taten folgen lassen.
Im Mittelpunkt der Tagung steht der Zusammenhang zwischen »Betriebsgemeinschaft« und »Volksgemeinschaft«. Ziel ist es, klassische Forschungsperspektiven auf die Geschichte der NS-Gesellschaft mit der aktuellen Debatte um die NS-«Volksgemeinschaft« zu verbinden. Indem sie sich zudem an der »neuen Geschichte der Arbeit« orientiert, fragt die Tagung nach der Rolle von Deutungen und Diskursen, Wissen und Wissenschaft für den Arbeitsprozess sowie nach der Bedeutung von Körpern, symbolischen Handlungen und (sozialen) Räumen.
Der zeitliche Fokus liegt bewusst auf der Phase zwischen 1920 und 1960. So können nicht nur die Bezugspunkte der NS-Arbeiterpolitik und »Betriebsgemeinschafts«-Ideologie aus der Weimarer Zeit in den Blick genommen, sondern auch die Konsequenzen dieser Gemeinschaftsvisionen für die Industrie- und Betriebspolitik in Bundesrepublik und DDR diskutiert werden.
Dieser Termin ist kostenfrei.