24. August 2022, 10:00 Uhr | Kulturraum "die flora"
Hélène Herling (vorne) bei ihrer Moderation zur Lesung von Sarah Jäger (hinten).. Bildrechte: Kulturraum „die flora“
Seit September 2021 absolviere ich nun ein FSJ und somit neigt sich meine Zeit als Freiwillige im Kulturraum „die flora“ dem Ende zu. Ich möchte diese Zeit hier kurz Revue passieren lassen und von meinen Erfahrungen berichten.
Über das letzte Jahr hinweg kam ich zu der Erkenntnis, dass Kulturarbeit viele spannende Facetten bietet und ich konnte mich intensiver mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen. Darüber hinaus lernte ich die vielfältigen Arbeitsbereiche der städtischen Kultureinrichtung kennen z. B. half ich bei Öffentlichkeitsarbeit (Verfassen von Ankündigungstexten, Mitarbeit bei Flyer- und Plakatgestaltung) und der schriftlichen Dokumentation von Veranstaltungen. Dabei konnte ich die Spannbreite von Textarten kennenlernen. Ich unterstützte die regelmäßigen Aufgaben der Kultureinrichtung sowie auch besondere Aktionen: z.B. erstellte ich eine Mitgliederseite bei literaturgebiet.ruhr und trug regelmäßig unsere Literaturveranstaltungen dort und auch im Kalender des lila we: - literaturland westfalen ein. Zum 20jährigen FSJ-Jubiläum schmückte ich die flora-Bühne am „Tag der Einsatzstellen“ – die Fotos dazu posteten meine Kollegen dann im Internet. Ich nahm auch an Veranstaltungen des aktuell in Gelsenkirchen durchgeführten Kulturentwicklungsplans (z. B. Barcamp im Wissenschaftspark Gelsenkirchen) teil und so sammelte ich ganz neue Erfahrungen.
Dadurch, dass ich bei einer großen Zahl der durchgeführten Kulturveranstaltungen dabei war, kam ich in Kontakt mit den Künstler*innen und dem Publikum. Durch den Ausfall von Servicekräften musste ich auch Aufgaben im Bereich der Corona-Hygienemaßnahmen übernehmen sowie beim Verkauf von Getränken und der Kassenführung. Stressige Situationen während des kompakten Herbstprogramms lehrten mir, wie wichtig zeitlicher Vorlauf, Planung und Absprachen, auch bei kleinen Dingen, für die Realisierung von Ideen, Veranstaltungsvorbereitungen und -abläufen sind.
Rückblickend kann ich sagen, dass ich durch die praktischen Eindrücke viel mehr gelernt habe als in einem normalen Schuljahr. Ich konnte einen Einblick in das Berufsleben (der kommunalen Stadt- und Kulturverwaltung) und die daran knüpfende Wichtigkeit von selbständigem Handeln bekommen. Ich versuchte mich (kreativ) zu entfalten, merkte aber auch, dass ich das Jahr brauche, um ein Stück mehr zu mir selbst zu finden. Fakt ist: Durch das FSJ Kultur in einer speziellen Domäne bin ich reicher geworden, es war eine lehrreiche Zeit, in der man viel für die Zukunft mitnimmt. Über die Entscheidung, ein FSJ Kultur zu machen, bin ich deswegen glücklich und ich bin zudem stolz, dass ich in Zusammenarbeit mit dem Team ein Projekt auf die Beine gestellt habe: Eine Lesung mit der Jugendbuchautorin Sarah Jäger am 31.05.2022, für die ich intensive Vorbereitungen einbrachte und den Abend dann auch moderierte. Die positive Energie bei der Planung und an dem Abend selbst hat mich inspiriert.
Neben meiner Tätigkeit in der flora habe ich innerhalb der Seminare, die von der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Bildung Kultur durchgeführt werden, viele spannende Dinge ausprobieren können und einiges gelernt.
Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die ich in diesem Jahr kennenlernen durfte. Ich bin dankbar für den Blick hinter die Kulissen einer Kultureinrichtung, doch der größte Dank geht dabei natürlich an das Team des Kulturraums! Abschließend verabschiede ich mich von Ihnen liebe Leser*innen, denn am 31.08.2022 wird mein letzter Tag als FSJlerin im Kulturraum „die flora“ sein. Damit gebe ich den Staffelstab an meine Nachfolgerin Angelina Sara-Maria Klementz weiter. Ich wünsche ihr eine erfüllende Zeit und ich hoffe, dass sie den Kultursalon begleiten darf.
Beste Grüße
Ihre Hélène Herling