11. August 2022, 18:20 Uhr | Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG)
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Die Bauausstellung im Haus Reichstein kann am 12.08. zwischen 12:00 und 20:00Uhr von den Besucher*innen selbst erkundet werden. An diesem Tag findet eingroßer Tag der offenen Tür statt, bei dem auch das angeschlossene Café sowiedie Räumlichkeiten des Stadtteilbüros zu besuchen sind. Außerdem werden dieProjektbeteiligten, Architekt*innen und die Bauherrin den Besucher*innen denTag über Rede und Antwort stehen.
Auf vier Etagen erfahren die Besucher*innen dabei, mit welchen Techniken und Materialien diem Sanierung im Haus Reichstein vorgenommen wurde. “Wir wollen mit der Ausstellungdokumentieren und informieren, dabei Eigentümer*innen, Handwerker*innen und Planer*innenberaten. Die Ausstellung soll in den nächsten Jahren weiter wachsen und auch über alternative Techniken informieren.", erklärt Architektin Monika Güldenberg das Konzept. Ziel ist esexemplarische Lösungen für andere sanierungsbedürftige Altbauten aus der Gründerzeitaufzuzeigen. Dabei stehen in den Etagen unterschiedliche Aspekte im Vordergrund. Ein Raumbeschäftigt sich mit der Beschaffenheit der Wände, die aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammen. Ein anderer Raum legt den Fokus auf die Boden- und Deckenkonstruktionen, die runderneuert wurden. Die Ausstellung ist durchgehend interaktiv gestaltet: Alte Bauphasenkönnen in der virtuellen Realität erkunden werden, in Videos kann man sich einzelne Baumaßnahmen erklären lassen und es gibt direkte Einblicke in Wände, Böden und Decken. Der Hausflur lädt zum Schwelgen in vergangene Ückendorfer Zeiten ein und aus den oberen Etagenkann man einen einzigartigen Blick auf die Heilig-Kreuz-Kirche erhaschen.
In der zweiten Etagen trifft Kunst auf das Thema Handwerk und Sanierung. Das Kollektiv “StudioWägetechnik” hat die Skulptur “Bauleiter” entworfen, die zum einen das Erkunden der Deckenbalken aus nächster Nähe ermöglicht und zum anderen einen augenzwinkernden Blick auf das Thema Arbeitssicherheit beim Heimwerken wirft. Das Kunstwerk kann am 12.08. nicht nur in Augenschein genommen sondern auch erklommen werden.
Die Sanierung von Haus Reichstein dauerte 2,5 Jahre und kostete ca. 2 Mio. Euro. Ab sofort wird das sanierte Haus Reichstein für einen Zeitraum von 10 Jahren als Modellhaus mit regelmäßigen Veranstaltungen bestehen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Helga Sander, Geschäftsführerin der SEG blickt zurück, aber auch in die Zukunft: “Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Sanierungsarbeiten und hoffen hier vielen Eigentümer*innenähnlicher Immobilien ab sofort mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.”
Seit einigen Wochen haben in diesem Haus sowohl das Café Ütelier im Erdgeschoss als auch das Stadtteilbüro ihre Türen geöffnet. Beide werden am 12.08. ebenso geöffnet haben und zumkennenlernen einladen.
Alle Besucher*innen sind herzlich eingeladen, kostenfrei am 12.08. zwischen 12:00 und20:00 zum Tag der offenen Tür ins Haus Reichstein (Bochumer Straße 114) zu kommen.
Die Bochumer Straße in Gelsenkirchen-Ückendorf mit ihrer gründerzeitlichen Bebauung war einst Prachtstraße in Gelsenkirchen. Danach war die Straße geprägt durch eine schwierige Verkehrssituation, Leerstand in Wohnungen und Ladenlokalen und einem hohen Bedarf an Erneuerung der Bausubstanz. Mit unterschiedlichen Stadterneuerungs- und entwicklungsprojekten hat die Stadt Gelsenkirchen an einer städtebaulichen, wirtschaftlichen und sozialen Revitalisierung des Quartiers gearbeitet. Mit der Aufstellung der Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) als städtisches Tochterunternehmen wurde eine zentrale Instanz geschaffen, die seit 2016, mit Hilfe von Fördergeldern und Gewinnen ausanderen Bauprojekten, konsequent die maroden Häuser entlang der Bochumer Straße aufkauft, saniert und neuen Nutzungen zuführt. Die Ergebnisse des konzentrierten städtischen Vorgehenskann man mittlerweile entlang der Bochumer Straße sehen und erleben. In Form von studentischem Wohnen, neu angesiedelten Gastronomien, Start-Ups und sozialen Initiativen, die sich im Quartier niederlassen, wird die positive Revitalisierung des Quartiers sichtbar.