07. Februar 2022, 15:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Im Jahr 1974 war die Mannschaft des damaligen Staates Zaire die erste Mannschaft aus Zentralafrika, die bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei war. Sportlich blieb das Team torlos aber es blieben gute Erinnerungen an das Parkstadion und Gelsenkirchen.
Fünf Nationalspieler der Nationalmannschaft Zaires (heute Demokratische Republik Kongo) und ihre Angehörigen haben bei ihrem Besuch des Gelsenkirchener Parkstadions am Samstag, 5. Februar, noch einmal auf die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 zurückgeblickt. Dort hatten sie zwei Länderspiele während der Fußball-WM bestritten.
„Ich weiß um die ernsten Hintergründe der damaligen WM-Teilnahme Zaires. Druck und Drohungen des zu dieser Zeit herrschenden Diktators Mobutu warfen dunkle Schatten auf die Spieler und das wo doch Fußball für fairen Wettbewerb und Freude am Spiel stehen soll. Als fußballbegeisterte Oberbürgermeisterin einer Stadt, die den Fußball leidenschaftlich lebt, freue ich mich daher sehr über den Besuch und darüber, dass zumindest mit dem Spielort Gelsenkirchen gute Erinnerungen verbunden sind. Es ist eine schöne Einstimmung auf das nächste große internationale Fußballfest, das wir in der Stadt gemeinsam mit unseren Gästen feiern werden. Die Vorbereitungen auf die Fußball-Euromeisterschaft in zwei Jahren haben ja längst begonnen“, sagte Oberbürgermeisterin Karin Welge zur Begrüßung.
Anschließend übergaben die Oberbürgermeisterin, Schalkes Sturmlegende Klaus Fischer und Vorstandsmitglieder des FC Schalke 04 den damaligen Nationalspielern Mafu Kibonge, Maku Mayanga, Tshimimu Bwanga, Kidumu Mantantu, Etepe Kakoko sowie dessen Sohn und deutschen U16-Nationalspieler Yannick Kakoko Trikots des FC Schalke 04 und erhielten im Gegenzug ein Trikot der damaligen Nationalmannschaft. Der Trikottausch ist schließlich bei allen großen Spielen ein Ritual, das nicht fehlen darf. Und so stand ein Austausch von Trikots auch bei diesem Besuch auf dem Programm.
Vor fast fünfzig Jahren startete die Fußball-WM in Gelsenkirchen mit einem großen Feuerwerk vor über 20.000 Menschen im Revierpark Nienhausen und die Stadtchronik spricht von drei Festwochen, die die WM der Stadt bescherte.
Heute erinnert nur noch ein Flutlichtmast an das im Jahr 1973 errichtete, alte Parkstadion. Nach dem Rück- und Umbau des Stadions spielen dort die Regionaligamannschaft und Nachwuchsteams des FC Schalke 04.
„Seit dem Bau des Parkstadions und nun mit der Arena auf Schalke ist Gelsenkirchen immer wieder Austragungsort bei den großen internationalen Turnieren und guter Gastgeber. Die Europameisterschaft 2024 wollen wir als weitere Möglichkeit nutzen, um über den Fußball hinaus für unsere Stadt zu werben“, blickt die Oberbürgermeisterin nach vorn.
Auch für mindestens einen Spieler der 74er Mannschaft Zaires schrieb der Fußball eine Erfolgs- und Glücksgeschichte. Etepe Kakoko schaffte es in die Bundesligamannschaft des VfB Stuttgart. Später spielte er in der 2. Bundesliga für den 1. FC Saarbrücken. Dort gelang ihm in einem Spiel gegen Schalke 04 sogar ein Tor. Sein Sohn Yannick Kakoko spielte für die deutsche U16-Fußballnationalmannschaft und gewann mit den B-Junioren des FC Bayern München die deutsche Meisterschaft.
Nach dem Besuch des Parkstadions ging es weiter nach Dortmund zum Deutschen Fußballmuseum. In Dortmund bestritt die Nationalmannschaft ein weiteres ihrer insgesamt drei Vorrundenspiele bei der WM 1974. Auch ein Abstecher ins sauerländische Ascheberg zum damaligen WM-Mannschaftsquartier durfte nicht fehlen.
Den nostalgischen Rückblick hat Donaly Malungu organisiert, der sich bei verschiedenen Hilfsprojekten für Afrika und insbesondere für die Republik Kongo engagiert.