26. August 2021, 15:21 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Oberbürgermeisterin Karin Welge, Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und Städtebauministerin Ina Scharrenbach auf der Veranstaltung "Wertvoller Wilder Wald - 25 Jahre Industriewald Ruhrgebiet".. Bildrechte: Cornelia Fischer
Früher verdrängte die Industrie die Natur – heute holen sich die Natur und insbesondere die Wälder ihren Lebensraum zurück. Diese sogenannten „wilden Wälder“ leisten auf Industriebrachen und Halden einen wertvollen Beitrag zum Klima, werden zu Naherholungsgebieten und bieten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Diese positiven Entwicklungen sind dem „Industriewaldprojekt Ruhrgebiet“ zuzuschreiben und wurden heute ganz offiziell in Gelsenkirchen gefeiert.
Ort der Feierlichkeiten war die Forststation auf der ehemaligen Zeche Rheinelbe in Gelsenkirchen, die einst eine Schaltzentrale für eine Reihe Gelsenkirchener Zechengelände war. Die Forststation Rheinelbe dient heute als Bildungs- und Informationszentrum des Industriewaldprojektes und bietet zahlreiche Bildung- und Erlebnisangebote.
„Ein Forsthaus in einem verwunschenen Wald mitten in einer Großstadt – das erwartet niemand an dieser Stelle. Ich freue mich sehr, heute hier in Gelsenkirchen das 25-jährige Jubiläum des Industriewaldprojektes Ruhrgebiet zu feiern, und ich will sehr gerne im Namen unserer Stadt zu diesen ersten 25 Jahren gratulieren. Dieser Ort mit seinem Bildungsangebot – der lebt von Menschen, der wird von Menschen geprägt. Nur deshalb ist es ein so besonderer Ort geworden“, lobte Oberbürgermeisterin Karin Welge.
Auch Umweltministerin Ursula Heinen-Esser gratuliert: „Das 1996 gegründete Industriewald-Projekt wird heute 25 Jahre alt. Wenn ich auf das Ergebnis schaue, haben wir allemal einen Grund zum Feiern. Die wilden Wälder sind nicht nur für das Klima wichtig, sondern auch für einen gesunden und erholsamen Lebensalltag der Menschen. Daher möchte ich ausdrücklich den Akteuren rund um die Forststation danken, die hier mitten in der Stadt den Wald insbesondere für die Kinder mit ihren zahlreichen Lernangeboten erlebbar machen und ihre Naturbegeisterung wecken.“
Mit dem Rückgang des Bergbaus entwickelten sich mitten im Ruhrgebiet auf Brachflächen, Halden und in Bergsenkungsgebieten sogenannte „Postindustrie-Wälder“. Um diese Wälder zum Schutz des Klimas, für den Boden- und Gewässerschutz, die Artenvielfalt und die Naherholung im Ballungsraum zu erhalten, wurde vor 25 Jahren das Industriewaldprojekt Ruhrgebiet als Kooperationsprojekt des Städtebauministeriums als Flächeneigentümerin und der Landesforstverwaltung NRW aufgebaut und entwickelt. Neben dem 25-jährigen Jubiläum, wurde auf der Fachtagung „Wertvoller Wilder Wald“ die Eigentumsübergabe der Waldflächen vom Bauministerium als Flächeneigentümerin an den Landesbetrieb Wald und Holz NRW begangen.
Städtebauministerin Ina Scharrenbach zum Jubiläum: "Wir haben es heute mit einem fast natürlichen Übergang einer Fläche in eine neue Zuständigkeit zu tun: Industriewald, der nicht zuletzt durch die gute Zusammenarbeit von Umwelt- und Städtebauministerium heute einen wesentlichen Beitrag zur Erholung und Umweltbildung und für die nachhaltige Entwicklung einem Ballungsraum mit vielfältiger Industriegeschichte leistet, wird künftig in der ,Obhut’ des Landesbetriebs Wald und Holz weiterentwickelt. Auf diese Weise wird das Fortbestehen eines der innovativsten Projekte der Brachflächenfolgenutzung im Ruhrgebiet gesichert.“