12. November 2020, 15:51 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Plakat zum Thema Anonyme Spurensicherung in Gelsenkirchen.. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Den Opfern sexueller Gewalt Unterstützung und Entlastung bieten – das sind die Ziele der Anonymen Spurensicherung. Sie ermöglicht Opfern, die noch nicht zu einer Anzeige bereit sind, nach einer Vergewaltigung eine kostenlose und anonyme Untersuchung und Beweissicherung.
Noch wird von der Möglichkeit der Anonymen Spurensicherung (ASS) wenig Gebrauch gemacht. Viele Betroffene kennen diese Möglichkeit einfach nicht. Dies soll eine breit angelegte Öffentlichkeitskampagne in Gelsenkirchen nun ändern. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) bewerben in diesem Monat Großflächen- und City-Light-Plakate im gesamten Stadtgebiet die Anonyme Spurensicherung. Auch in Krankenhäusern, gynäkologischen Praxen, weiterführenden Schulen und Berufskollegs weisen Plakate auf die Anonyme Spurensicherung hin. Daneben werden Gelsenkirchener Influencerinnen und Influencer um Unterstützung gebeten, ihre Reichweite zu nutzen, um vor allem junge Frauen auf die ASS aufmerksam zu machen.
Die Aktion wird durch die Arbeitsgruppe Anonyme Spurensicherung der Gesundheitskonferenz Gelsenkirchen bestehend aus dem St. Marien-Hospital Buer, den Evangelischen Kliniken, dem Marienhospital Gelsenkirchen, der Frauenberatungs- und Kontaktstelle, der Gleichstellungstelle und dem Referat Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen durchgeführt. Plakatflächen werden von der Ströer Unternehmensgruppe für die Dauer der Kampagne kostenfrei zur Verfügung gestellt.
„Auch für die Ströer Gruppe ist gesellschaftspolitische Verantwortung ein zentraler Bestandteil unternehmerischen Handelns. Zahlreiche soziale Projekte unterstützen wir seit unserer Gründung und versuchen damit immer wieder, wichtigen Themen eine breite Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Durch unsere Medien sind wir in der Lage, eine hohe Reichweite sowie eine größtmögliche öffentliche Wahrnehmung zu generieren. Ströer unterstützt deshalb diese lohnenswerte Aktion mit dem, was wir gut können: Aufmerksamkeit erzeugen, um möglichst viele Menschen auf die wichtige Arbeit der ASS-Initiative aufmerksam zu machen“, erläutert Ute Buschmann von der Ströer Gruppe.
Die anonyme Spurensicherung ermöglicht Betroffenen eine rechtssichere ärztliche Dokumentation ihrer Verletzungen, ohne die Notwendigkeit einer sofortigen Anzeigenerstattung. Opfer von Vergewaltigungen können sich unmittelbar nach der Tat an die drei Gynäkologischen Kliniken Sankt Marien-Hospital Buer, Evangelische Kliniken Gelsenkirchen und Marienhospital Gelsenkirchen wenden. Sie erhalten hier umgehend Hilfe und können die für ein späteres Verfahren notwendigen Beweismittel rechtswirksam für bis zu zehn Jahre sichern lassen.
Opfer sexueller Gewalt sind in der Regel nach einer Vergewaltigung in einem Schockzustand. Der Gang zur Polizei fällt nicht zuletzt dadurch schwer, dass der Täter oftmals aus dem engeren Familien- oder Bekanntenkreis kommt. Die Anonyme Spurensicherung räumt den Opfern ausreichend Zeit ein, das Geschehene zu reflektieren und sich Hilfe zu holen. Sie haben so die Möglichkeit, sich in Ruhe und gegebenenfalls mit fachlicher Unterstützung zu überlegen, ob sie Anzeige erstatten oder nicht.
Für klärende oder unterstützende Gespräche steht die Gelsenkirchener Frauenberatungs- und Kontaktstelle, Robert-Koch-Straße 18, persönlich oder telefonisch unter (0209) 20 77 13 zur Verfügung. Die Beratung ist kostenlos, anonym und wird mehrsprachig angeboten.