31. Juli 2020, 14:25 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Ab kommenden Montag, 3. August, wird der öffentliche Raum des Gelsenkirchener Stadtgebiets mit speziellen Vermessungsfahrzeugen gescannt. Ziel ist es, einen digitalen Zwilling von Gelsenkirchen zu erstellen. Dazu befahren mit Kameras und Laserscannern ausgestattete Autos das gesamte Stadtgebiet. Durchgeführt wird die Vermessung im Rahmen des regionalen Projektes GeoSmartChange, einem Projekt der digitalen Modellregion Emscher-Lippe, das durch das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie gefördert wird. Auch die Stadt Bottrop sowie der Kreis Recklinghausen werden dazu im gleichen Zeitraum vermessen.
Die Stadt Gelsenkirchen erhält dadurch Zugriff auf Bild- und Laserscandaten des öffentlichen Raums, die von der Cyclomedia Deutschland GmbH aufgenommen werden. Die Befahrung des Stadtgebiets dauert voraussichtlich bis zum 15. November 2020.
Der digitale Zwilling ermöglicht durch hochaufgelöste, georeferenzierte und dreidimensionale 360°-Panoramabilder eine originalgetreue Wiedergabe der Realität. Die breite Datenbasis ist ämterübergreifend nutzbar. So können beispielsweise Themen wie Barrierefreiheit, Straßen- und Radwegeplanung, Einsatzplanung von Sicherheits- und Hilfskräften schnell und unkompliziert bearbeitet werden.
Da sich die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig vom Schreibtisch aus ein umfangreiches und entscheidungsrelevantes Bild der Sachlage machen können, entfallen aufwändige Vor-Ort-Termine, und viele Arbeitsprozesse können zeitsparender und kostengünstiger erledigt werden. Die Bürgerinnen und Bürger profitieren von der schnelleren Abwicklung von Verwaltungsprozessen und Antragstellungen. Ziel des Projekts ist somit auch ein nachhaltig verbesserter Bürgerservice.
„Das Projekt ist ein gutes Beispiel, wie durch die Digitalisierung die regionale Zusammenarbeit gestärkt werden kann“, erklärt Manfred vom Sondern, CDO der Stadt Gelsenkirchen. „Wir können damit gemeinsam demonstrieren, wie ein kooperativer regionaler Digitalisierungsprozess von Städten und Gemeinden mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen erfolgreich umgesetzt werden kann.“ GeoSmartChange wird in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule durchgeführt, die die selbstlernende, automatische Objekterkennung mit neuen Methoden wissenschaftlich weiterentwickelt und optimiert.
Bei der Erfassung der Bilddaten wird die Allgemeine Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beachtet. Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden unkenntlich gemacht, bevor das Unternehmen die Bilder zur Verfügung stellt. Die Nutzung der Bilddaten dient ausschließlich internen Zwecken. Eine Veröffentlichung der Panoramadaten, beispielsweise im Internet, ist nicht vorgesehen. Fragen zum Datenschutz beantwortet das Unternehmen aus Wetzlar im Internet unter https://www.cyclomedia.com/de/privatsphaere oder per E-Mail an info-de@cyclomedia.com.
Die digitale Modellregion Emscher-Lippe mit der Leitkommune Gelsenkirchen ist eine von insgesamt fünf digitalen Modellregionen in NRW. Das Förderprogramm wurde durch das Wirtschafts- und Digitalministerium (MWIDE) ins Leben gerufen, um die landesweite Digitalisierung voranzutreiben. Ziel des Förderprogramms ist die Entwicklung von übertragbaren Lösungen und innovativen Anwendungen in den Bereichen digitale Verwaltung (E-Government) und digitale Stadtentwicklung (Smart City).