08. Juni 2020, 17:23 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Ob Ausweisung von Nord-Süd-Radrouten, Ausbesserungsarbeiten oder die Aufstellung von Rad-Servicestationen: Um das Radfahren in Gelsenkirchen attraktiver zu machen, hat die Stadt im Rahmen ihrer „Programmplanung Radverkehr“ seit vergangenem Herbst eine ganze Reihe von Projekten angestoßen und umgesetzt.
„Unser erklärtes Ziel ist es, Angebote zu schaffen, die die Menschen dazu bewegen, öfter auf das Rad zu steigen und so einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten“, so Stadtbaurat Christoph Heidenreich. Dabei gehe es vor allem um die Verzahnung vieler Bausteine aus verschiedenen Bereichen. „Wir haben für die Programmplanung die komplette Palette ins Auge gefasst: Reparatur, Aus- und Neubau von Fahrwegen, Erweiterung des Angebots an Abstellanlagen. Aber auch Beschilderungen, Werbung und Serviceangebote“, so Heidenreich weiter.
Vieles können die Gelsenkirchener bereits jetzt – passend zur Fahrradsaison – nutzen. So sind seit Mitte Mai zum Beispiel zwei neue Radrouten für den Weg zwischen dem Stadtnorden und dem Stadtsüden beschildert und ertüchtigt. Aber auch abseits der beiden Routen wurden akute Mängel auf Radwegen beseitigt. Neben Ausbesserungen sind in den vergangenen Monaten aber auch neue Strecken durch Markierung von Schutzstreifen wie zum Beispiel auf Teilen der Uechtingstraße und Goldbergstraße ausgewiesen worden. Zeitnah folgen wird der Lückenschluss für Radfahrende auf der Hans-Böckler-Allee im Bereich Fürstinnenstraße.
Ein neues Angebot, um das Radfahren attraktiver zu machen, sind die Rad-Servicestationen: blaue Edelstahl-Stelen, an denen man kleine Radreparaturen erledigen und Luft tanken kann. Aus einem zufälligen Gespräch zwischen Tankstellenbetreibern und dem Stadtplaner Peter Föcking ist die Idee für ein Netz von 50 städtischen Servicestationen geworden, die nun in den nächsten Wochen nach und nach aufgestellt werden: an allen 41 Tankstellen im Stadtgebiet sowie an neun weiteren Punkten wie dem Rathaus Buer oder der Erzbahnbude.
Neben Fahren und Reparieren spielt aber auch der Baustein Parken eine wichtige Rolle, wie der städtische Radverkehrsbeauftragte Stefan Behrens erläutert: „Im Rahmen der Programmplanung werden wir neun so genannte BikePorts im Stadtgebiet aufstellen.“ Auffällige Stahlbügel in Form eines großen Fahrrads oder Autos, an denen mehrere Räder angeschlossen werden können. Gleichzeitig wird auch die Anzahl an „einfachen“ Fahrradbügeln im Stadtgebiet erhöht. Nach einer umfangreichen Bestandsaufnahme wurden bereits 64 neue Bügel aufgestellt, weitere werden folgen.
Wer kein eigenes Rad bewegen möchte, für den bietet sich in Gelsenkirchen die Nutzung der modernisierten metropolradruhr-Flotte an. Seit April rollen in Gelsenkirchen Räder der neusten Generation, die die Nutzerinnen und Nutzer an 18 Standorten ausleihen und zurückgeben können. Die Räder, die mit städtischer Radfahr-Werbung versehen sind, erfreuen sich großer Beliebtheit, wie Stefan Behrens weiß.
Neben diesen für alle sichtbaren Maßnahmen sind in den vergangenen Monaten auch viele Arbeiten im Hintergrund gelaufen, berichtet Susanne Strothotte, Planerin im Referat Verkehr. So wurden zum Beispiel Datenbestände wie etwa zu den Fahrradbügeln aktualisiert und digitalisiert. Wichtige Arbeiten, denn zuverlässige Daten erleichtern die Fortentwicklung der Programmplanung, so Peter Föcking vom Referat Stadtplanung: „Die Programmplanung ist kein einmaliges oder gar abgeschlossenes Werk, sondern eine Arbeitsgrundlage, die wir kontinuierlich weiterentwickeln und um neue Maßnahmen ergänzen. In die Fortschreibung werden natürlich auch an uns herangetragene Ideen und Anregungen mit einfließen“. Christoph Heidenreich: „Wir haben in den letzten neun Monaten schon Einiges auf die Beine gestellt. Das wollen wir fortsetzen.“ Für dieses Jahr stehen zum Beispiel noch Bauarbeiten an der Willy-Brandt-Allee, dem Ostring und der Adenauerallee an. Bereits jetzt wurden die Planungen für die Beleuchtung wichtiger Radwegeverbindungen abgeschlossen, damit die Umsetzung zum Herbst, rechtzeitig vor Beginn der dunklen Jahreszeit, möglich ist. Selbstverständlich werden neben diesen ganzen Maßnahmen die Planungen für 2021 vorbereitet.