03. April 2020, 13:57 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 03. April 2020, 13:57 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Einkäufe, Apotheken-Besuche, Gassi-Gänge mit dem Hund – diese alltäglichen Besorgungen sind für viele Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, die zu Risiko-Gruppen gehören oder unter Quarantäne stehen, inzwischen nahezu unmöglich geworden. Die anhaltende Corona-Pandemie schränkt zudem den Alltag vieler Bürgerinnen und Bürger in Gelsenkirchen ein. Die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen e.V. reagiert darauf und organisiert Nachbarschaftshilfen für die besonders gefährdeten Gruppen. Denn auf der anderen Seite ist auch die Hilfsbereitschaft der Bürger dieser Stadt in Corona-Zeiten deutlich gestiegen. So erreichen die Stadtverwaltung und die Ehrenamtsagentur inzwischen viele Briefe wie dieser eines Hinzugezogenen: „Während der Flüchtlingskrise hat Deutschland viele Flüchtlinge aufgenommen. Ich bin einer von ihnen. Als Dank für die Hilfe möchte ich dem deutschen Volk nun helfen, diese Corona-Katastrophe zu überstehen. Ich bin bereit, jede Aufgabe zu übernehmen in dieser Stadt, ich kann etwa für Senioren die täglichen Lebensmittel einkaufen und andere Besorgungen machen.“
Helfer und Hilfesuchende zusammenzubringen, darauf hat sich die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen spezialisiert und in den vergangenen Wochen ihre Homepage um den Bereich „Coronahilfe Gelsenkirchen“ erweitert.
„Über dieses Portal können sich Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, die Hilfe suchen oder anbieten möchten, ganz einfach registrieren. Die Seite wird stetig aktualisiert“, erklärt Beate Rafalski, die Geschäftsführerin der Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen, die die Hilfe im Wechsel mit ihrem Stellvertreter Sebastian Westphal koordiniert.
„Wir verzeichnen eine deutlich gestiegene Hilfsbereitschaft in Gelsenkirchen. In den vergangenen Wochen haben sich bereits 151 Helferinnen und Helfer bei uns gemeldet und sich in die Coronahilfe-Datenbank aufnehmen lassen. Das freut uns natürlich sehr“, erzählt Beate Rafalski, die zudem betont, wie gut die Gelsenkirchener Hilfsangebote untereinander vernetzt sind, denn auch Gemeinden, Wohlfahrtsorganisationen und Vereine arbeiten mit der Ehrenamtsagentur direkt zusammen, hier werden die Angebote gebündelt. „Dass sich jetzt auch Privatleute bei uns registrieren, hilft uns, direkte Nachbarschaftshilfe zu organisieren“, sagt die Geschäftsführerin. Ihre Datenbank listet nämlich genau auf, wer in welchem Stadtteil Hilfe sucht oder anbietet.
„Die Hilfe ist auf jeden Fall da, und doch merken wir, dass sich vor allem ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger schwer damit tun, Hilfe zu suchen oder anzunehmen. Wir erreichen unsere Zielgruppe nur sehr schwer, weil die Menschen Sorge haben, jemandem zur Last zu fallen“, sagt Beate Rafalski, die den Menschen diese Schwellenängste gerne nehmen möchte: „Die Hilfsangebote sind ja da, und wir freuen uns, wenn diese auch angenommen werden.“
Um zu verhindern, dass schwarze Schafe die Hilfsbedürftigkeit von Bürgerinnen und Bürgerinnen während der Corona-Pandemie ausnutzen, prüft die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen die Angaben der Menschen, die ihre Hilfe anbieten, sehr genau. „Wir freuen uns natürlich auch weiterhin über jede helfende Hand“, so Beate Rafalski.