15. Januar 2020, 16:36 Uhr | Stadterneuerungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG)
Diese Meldung ist vom 15. Januar 2020, 16:36 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Eine alte Lagerhalle im Quartier Bochumer Straße ist ab heute Treffpunkt für Sport und Spiel. Die Sportbude in Ückendorf wird Bewegungsangebote für Jung und Alt bieten. Von der Idee bis zur Eröffnung waren es gut 2,5 Jahre, wobei der Umbau 1,5 Jahre dauerte und ca. 450.000 € kostete. Die Städtebauförderung und die Stadt stellen hierfür insgesamt 350.000 € an Zuschüssen zur Verfügung. Das Geld stammt aus dem Sonderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017“.
Das Konzept wurde von der SEG in enger Zusammenarbeit mit der Stadterneuerung der Stadt Gelsenkirchen und dem Stadtteilbüro Bochumer Straße entwickelt und umgesetzt.
„Das Zusammenleben verschiedener Kulturen ist heute Lebensalltag und dennoch gehört es zu den aktuellen und zukünftigen zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen. Sport, Bewegung und gemeinsames Spielen können einen bedeutenden Beitrag für ein gelingendes Miteinander der im Quartier wohnenden über 30 unterschiedlichen Nationalitäten leisten“, benennt Janine Feldmann, Leiterin der Stadterneuerung Gelsenkirchen, die Zielsetzungen.
Die „Sportbude ist keine Standardsporthalle“ so Helga Sander, Geschäftsführerin der SEG, sondern ein Raum für vielfältigste Bewegungsangebote sowie Veranstaltungen des Quartiers Bochumer Straße, wie z.B. im Rahmen des PLACES Festivals im kommenden Mai. Kurzum ein neuer Treffpunkt im Quartier.
Betreiberin ist die SEG in Kooperation mit Schalke hilft gGmbH. „Schalke hilft wird für die gemeinnützigen Vereine und Institutionen die Betriebskosten übernehmen, die Werbung für das Sportprogramm machen und selbst Sportkurse anbieten“, so Sebastian Buntkirchen.
Die rund 150 qm große Halle hat eine sehr gute Größe für Bewegungsangebote/psychomotorische Übungen für Kindergartenkinder. „Die Nähe zur Mobilen Kita im Vorderhaus aber auch zu den anderen Kitas im Quartier ist ideal, um hier ein tägliches Angebot durch GEKITA zu schaffen. So wird die Halle auch von montags bis freitags täglich von den Kitas belegt, berichtet Holle Weiss, Leiterin von Gekita.
Im Nachmittagsbereich wird das Ücky (Ückendorfer Jugendtreff) an vier Tagen Angebote wie Antigewalt-training oder Rapperkurse durchführen. Auch hier ist die unmittelbare Nähe ein großer Vorteil. „Noch im Januar starten wir ein Projekt zu Gewaltprävention und Coolnesstraining und wollen Handlungsalternativen ohne Mobbing mit den Jugendlichen entwickeln. Insgesamt wird der Fokus auf sportliche oder kreativ-spielerische Aktivitäten gesetzt. Dafür ist die „Sportbude“ ideal geeignet“, so Erkan Öztürk, Leiter des Ücky.
Der Judoverein Koriouchi wird an 2 Tagen jeweils drei Einheiten anbieten. Schalke wird Handball und
Tischtennisangebote beisteuern. Mit Belegungen an zwei Abenden und am Samstagvormittag wird das Theater Gildenast die Halle für Proben nutzen. Kurzum ein buntes Programm, das noch erweitert werden wird!
Wie schon beim Spatenstich, war auch Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Eröffnung der Halle wieder vor Ort. „Für mich ist die „Sportbude“ ein Beleg, wie mit leerstehenden, vermeintlich nicht mehr nutzbaren Immobilien sinnvoll umgegangen werden kann. Hier zeigt die SEG Kreativität und Gespür fürs Quartier.“
Im Rahmen der Eröffnung wird auch der offizielle Startschuss für das Projekt Wasserwende in Gelsenkirchen fallen. Von Ückendorf ausgehend soll sie auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden. Oberbürgermeister Baranowski als Schirmherr und Henning R. Deters, Vorstandsvorsitzender des Partners GELSENWASSER AG, starten die Aktion. Eine erste Zapfstelle wurde in der „Sportbude“ an diesem Tag übergeben.
Die Wasserwende geht auf eine Idee von Umweltenthusiasten in Berlin-Kreuzberg zurück. Dort organisierten die Mitglieder des Vereins a tip: tap e.V. (a tip: tap steht für „ein Tipp: Leitungswasser“) zahlreiche Möglichkeiten, unentgeltlich Trinkwasser in Schulen, KiTas, öffentlichen Gebäuden sowie Restaurants zu zapfen. Außerdem zeigen sie den Kiez-Bewohnern, dass Leitungswassertrinken Geld spart, Plastikmüll vermeidet und die Umwelt schont. So gehört auch viel Bildungsarbeit in Kindergärten und Schulen zur Aktion der „tip-tapper“. In Ückendorf sind sie schon in den letzten Wochen damit gestartet. Das Motto: „Imagine you can save the world by being cheap and lazy“. In Berlin half das örtliche Wasserversorgungsunternehmen beim Errichten der Trinkwasserbrunnen auf Straßen und Plätzen. Die Idee, die Umwelt zu schonen, indem man „günstig und faul“ ist, überzeugte die Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Sie versprach dem Verein Unterstützung, wenn es gelänge, bundesweit zwölf Trinkwasser-Quartiere nach Berliner Vorbild zu errichten.
„Gelsenwasser ist gern dabei. Das Trinkwasser in Deutschland ist von hervorragender Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Wer das tut, spart zum einen Geld – ein Liter Trinkwasser kostet nur rund 0,2 Cent. Und schont zusätzlich die Umwelt, weil anders als bei Flaschenwasser LKW-Transporte und vielfach Plastikmüll vermieden werden. Uns hat die Idee sofort überzeugt“, so Deters. Gelsenwasser will das Konzept mit den Partnerkommunen im gesamten Versorgungsgebiet im nördlichen Ruhrgebiet und im Münsterland umsetzen. Die Trinkorte und Refill-Stationen werden online veröffentlicht.