31. Oktober 2019, 14:47 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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In den kommenden Wochen ist es offiziell: Am Mittwoch, 6. November 2019, wird die Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Mitte den Beschluss fassen, den neu gestalteten Platz an der Ecke Vattmannstraße / Ebertstraße „Rosa Böhmer-Platz“ zu nennen. Eine Woche später wird der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss am Mittwoch, 13. November 2019, beschließen, dem Weg zwischen dem Ernst-Kalwitzki-Weg und der Willy-Brandt-Allee den Namen „Ernst-Alexander-Weg“ zu geben.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen im Bereich der Ebertstraße entsteht auf einer Breite von rund 25 Metern westlich der Ebertstraße und einer Länge von rund. 55 Metern zwischen der Stadtbahntunnelöffnung im Norden und der Vattmannstraße im Süden eine neue unbenannte Platzfläche. Diese soll mit ihrem neuen Namen an das Schicksal Rosa Böhmers erinnern, das stellvertretend für die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) steht. In der Nähe liegen auch die thematisch verwandten Plätze, die nach Leopold Neuwald und der Fritz Rahkob benannt wurden.
Die Geschichte Rosa Böhmers ist durch Dokumente gut überliefert. Rosas gesamte Familie wurde vermutlich vollständig im Konzentrationslager getötet. 1941 wurde ihr Vater im Konzentrationslager Niederhagen ermordet. Rosa wurde mit ihrer Mutter und sechs Geschwistern 1943 in ein spezielles Lager für Sinti und Roma deportiert, das zum Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gehörte. Rosa Böhmer starb im Alter von neun Jahren am 13. August 1943.
Die Namensfindung des Ernst-Alexander-Wegs kam durch eine Bitte des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen zustande. Der besagte Weg liegt in der Nähe der Veltins-Arena zwischen den Parkfeldern D4/D1 und dem Kinoparkplatz. Aufgrund von Veranstaltung in der Arena werden hier häufig auswärtige Polizeikräfte in der Umgebung positioniert. Die Namensgebung vereinfacht es der Polizei, die Ortsangaben bei Einsätzen zu präzisieren.
Da alle Wege und Straßen in diesem Gebiet mit Bezug zum Fußballverein FC Schalke 04 benannt wurden, möchte die Stadtverwaltung Gelsenkirchen diese Vorgehensweise fortführen. Ernst Alexander war in den 1930er Jahren ein Nachwuchsspieler des FC Schalke 04 mit jüdischer Herkunft. In der NS-Zeit floh er 1938 in die Niederlande und wurde 1942 nach Ausschwitz deportiert und ermordet.
Der FC Schalke 04 hat das ehemalige jüdische Vereinsmitglied Ernst Alexander vorgeschlagen. Auch Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. befürwortet die Benennung der Wege und Straßen nach Spielern des FC Schalke 04.