10. Oktober 2019, 15:18 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Als erste Kommune Deutschlands hat Gelsenkirchen im Schuljahr 2014/15 das erste Familienzentrum an einer Grundschule eröffnet. In Kooperation mit dem Caritasverband für die Stadt Gelsenkirchen e. V., dem Träger der Offenen Ganztagsschule, wurde das Familienzentrum an der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Sternschule eingerichtet. Bis heute sind fünf weitere Familienzentren an Grundschulen in Gelsenkirchen dazu gekommen. Im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familien ist am Dienstag eine Zwischenbilanz dieser Ausweitung der Familienzentren an Schulen gezogen worden.
Seit 2015 arbeitet die Stadt Gelsenkirchen gemeinsam mit der Wübben Stiftung an dem Modellprojekt und schloss im Mai desselben Jahres eine Fördervereinbarung „Gelingende Übergänge von der Primärstufe in die Sekundarstufe - Familienzentrum in Gelsenkirchen“ ab. Der Schwerpunkt der Wübben Stiftung liegt in der Verbesserung von Bildungschancen von sozioökonomisch benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen.
Familienzentren sollen dazu beitragen, herkunftsbedingte Bildungsungleichheit zu reduzieren und Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern. Dafür wird der schulische und gleichzeitig der familiäre Kontext in den Blick genommen. Durch das Angebot von niederschwelliger Familienbildung und -beratung sollen Eltern als kompetente Bildungspartner der Schule gestärkt werden. Dadurch wird die Zusammenarbeit der Eltern und der Grundschule verbessert und ermöglicht so den Eltern, unabhängig von ihren eigenen Bildungserfahrungen oder sozialen Status, kompetent ihre Kinder in ihrer Schulzeit zu begleiten.
Insgesamt sind sechs Familienzentren an Grundschulen seit dem Schuljahr 2014/2015 in Gelsenkirchen entstanden. Jedes Schuljahr bieten die Familienzentren insgesamt rund 80 verschiedene Angebote, die inhaltlich zu den folgenden Schwerpunkten gehören: Gelingender Übergang, Familienbildung/niedrigschwellige Angebote, Informations- und Beratungsangebote sowie Angebote der Kooperationspartner, was insbesondere die Vernetzung der Grund- und weiterführenden Schulen beinhaltet. Darüber hinaus haben in Gelsenkirchen zurzeit 55 Tageseinrichtungen für Kinder auch ein Familienzentrum. Das heißt: die Familienzentren fungieren als Netzwerkknoten im Sozialraum und erreichen so über tausende Menschen.
Folgende vier Familienzentren sind von der Wübben Stiftung finanziert: seit Schuljahr 2015/2016 Grundschule und Familienzentrum Im Brömm (Scholven), seit Schuljahr 2015/2016 Grundschule und Familienzentrum Haverkamp (Bismarck), seit dem zweiten Schulhalbjahr März 2018 Grundschule und Familienzentrum Josef–Rings–Schule (Hassel) und seit zweiten Schulhalbjahr April 2018 Grundschule und Familienzentrum Martinschule (Bulmke-Hüllen).
Das Familienzentrum der GGS Sternschule sowie seit dem Schuljahr 2017/2018 Grundschule und Familienzentrum Georgstraße (Altstadt) werden kommunal finanziert.
Beide Kooperationspartner sind sehr zufrieden mit ihrer Zusammenarbeit und den Ergebnissen, die im Förderzeitraum erreicht wurden.
„Es ist beeindruckend zu sehen, wie gut die Angebote der Familienzentren angenommen werden. Tausende Menschen werden erreicht. Und das alles kommt den Kindern zu Gute, unterstützt sie in ihrer Entwicklung und fördert ihre Potentiale und ihren Bildungserfolg. So werden Zukunftschancen gesichert. Dafür danke ich allen Akteuren und insbesondere der Wübben Stiftung“ sagt Annette Berg, Bildungsdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, und weiter: „Außerdem freut es mich sehr, dass wir bereits rund 20 Kommunen beratend zur Seite stehen konnten, die auch Familienzentren an Grundschulen etablieren wollten. Unser Modellprojekt ist ein voller Erfolg.“
Perspektivisch ist geplant, weitere Grundschulen in der Nähe einer Grundschule mit Familienzentrum in die Angebote miteinzubeziehen. Aus den bereits entwickelten Instrumenten und Angeboten für Familienzentren wird ein Angebotsportfolio (Methodenkoffer) für alle Grundschulen erstellt. Zur weiteren Koordinierung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung wird eine Stelle in der Abteilung Jugendhilfe-Schule eingerichtet. Außerdem hat die Wübben Stiftung gemeinsam mit der Auridis Stiftung die „Initiative Familienzentren an Grundschulen NRW“ gegründet. Die Stadt Gelsenkirchen wird sich an dieser Initiative beteiligen.