03. September 2019, 12:38 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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An der Gesamtschule Berger Feld wurden Einzelschicksale der auf den Kriegsgräbern Bestatteten recherchiert.. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Am 1. September 2019 jährte sich der Beginn des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Den Gedenktag beging der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Westfriedhof in Gelsenkirchen-Heßler. Zum Gedenktag wurde auch eine Informationstafel des Instituts für Stadtgeschichte eingeweiht, die die fünf Kriegsgräberstätten des Westfriedhofs beschreibt.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Berger Feld stellten einige Schicksale der auf dem Westfriedhof Bestatteten vor. In ihrem Rundgang zu vier Kriegsgräberstätten berichteten sie über Einzelschicksale und die Umstände ihres Todes. Von dem Ergebnis ihres Schulprojektes zu dem Thema war auch Oberbürgermeister Frank Baranowski beeindruckt und hob ihr Engagement hervor.
Auch der polnischen Generalkonsuls Jakub Wawrzyniak lobte die Nachforschungen der Schülerinnen und Schüler. Seine Großeltern waren beide Opfer der NS-Gewaltherrschaft waren: der Großvater im Konzentrationslager Dachau und die Großmutter Zwangsarbeiterin. An Tagen wie diesen verspüre er vor allem Trauer und Wut, bekannte er. Dass junge Menschen mit ihren Nachforschungen die Erinnerung an die Kriegsopfer wachhalten, mache Mut für die Zukunft. Ihr Engagement zeige, dass dem Vergessen und Verdrängen der Geschichte entgegengewirkt wird.
Oberbürgermeister Baranowski betonte vor Ehrengästen sowie zahlreichen Besucherinnen und Besuchern die geschichtskulturelle Bedeutung von Friedhöfen und Kriegsgräberanlagen wie jenen auf dem Westfriedhof. Das zahlreiche Sterben im Krieg werde hier eindrücklich nachvollziehbar. Die Kriegsgräber auf dem Westfriedhof seien aber auch Zeugen der NS-Gewaltherrschaft. Neben den Soldaten und zivilen Opfern der Bombenangriffe liegen hier auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Opfer der sogenannten Euthanasie bestattet.
Auch Landtagsvizepräsidentin, Carina Gödecke, Klaus Kaiser, Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW sowie der Vorsitzende des Volksbundes, Staatsminister a.D. Thomas Kutschaty betonten die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer von Krieg und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft, um ein friedliches Zusammenleben in Europa zu ermöglichen.