12. August 2019, 17:41 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Fast-Food-Verpackungen, Getränkebecher, Plastiktüten oder auch Zigarettenfilter – in den im Stadtgebiet aufgestellten Abfallbehältern landet so einiges und allzu oft auch auf den Straßen. Die Kosten für das Aufstellen der Abfallbehälter und die Müllentsorgung werden über die Straßenreinigungsgebühren und den kommunalen Haushalt getragen. „Ich begrüße daher die Ankündigung von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, das Kreislaufwirtschaftsgesetz anzupassen, um die Hersteller von Verpackungsmüll an den Kosten der Müllentsorgung zu beteiligen“, so Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski. Allerdings wünscht er sich eine deutlich schnellere Umsetzung. Schulze hat eine entsprechende Gesetzesänderung spätestens für das Jahr 2022 angekündigt. „Das muss schneller gehen“, fordert Baranowski. „Wir wissen zum einen um die Gefahren für die Umwelt durch immer mehr Plastik. Zum anderen verschandeln Plastikbecher oder achtlos entsorgte Zigarettenkippen das Stadtbild. Die Kosten der Entsorgung landen zudem beim Steuerzahler“, begründet Baranowski seine Forderung.
Doch Gelsenkirchens Oberbürgermeister fordert nicht nur. Die Stadt habe unter anderem im Rahmen von „ … weil es UNSERE STADT ist“ schon einiges getan, um das Müllproblem anzugehen, so Baranowski. So hat GELSENDIENSTE zum Beispiel bei der Aktion „Mehrweg statt Einweg“ 1.000 umweltfreundliche Mehrwegtaschen gegen herkömmliche Plastiktüten der Bürgerinnen und Bürger mit dem Aufdruck „Sauber einGEtütet“ eingetauscht. Seit 2016 verteilt der städtische Entsorgungsbetrieb Brotdosen an die Erstklässler der Stadt. Allein in diesem Jahr werden es fast 3.000 Brotdosen sein. Im Laufe eines Schuljahres häufen sich Alufolie, Plastik- oder Papiertüten zu einem großen Abfallberg, der leicht vermieden werden könnte. Zum Beispiel eben durch das Nutzen einer Brotdose. Jüngstes Beispiel dafür, wie Gelsenkirchen den Abfallbergen den Kampf ansagt, sind der blaue Mehrwegbecher GEbechert und die Aktion „Fünf Euro für die Umwelt“, bei der ein Starterset für den verpackungsarmen Einkauf auf den Wochenmärkten der Stadt angeboten wurde. Das Ziel wiederverwertbare Verpackungen zu nutzen, steht dabei im Mittelpunkt und dies nicht nur auf den Wochenmärkten, sondern bei jedem Einkauf mit dem neuen Starterpaket. Es beinhaltet eine Kühltasche, eine Markteinkaufstasche, zwei Frischhaltedosen und zwei Gemüsebeutel.
Umweltfreundlich, stadtblau und mit der Stadtsilhouette versehen ist der Gelsenkirchener Mehrwegbecher immer häufiger im Einsatz. Wer den Mehrwegbecher nutzt, spart sozusagen gleich doppelt. Kundinnen und Kunden, die den Mehrwegbecher zum Mitnehmen befüllen lassen, bekommen pro Heißgetränk 10 oder 20 Cent Rabatt in den teilnehmenden Bäckereiketten. „Der Umwelt bleibt so jede Menge Müll erspart. Rund neun Millionen Becher fallen laut Deutscher Umwelthilfe jährlich allein in Gelsenkirchen an“, weiß der Oberbürgermeister. Er setzt darauf, dass Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit der Stadt die Abfallflut eindämmen.
Wer uneinsichtig ist und sich gar nicht um die Umwelt schert, wird verstärkt zur Kasse gebeten. So wird zum Beispiel das Wegwerfen von Zigarettenkippen mit 25 Euro geahndet.
Dass auch die großen Umweltsünder stärker zur Kasse gebeten werden sollen, findet Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski richtig: „Bisher zahlen die Hersteller von Verpackungen Lizenzgebühren für den Müll, der über die Gelbe Tonne entsorgt wird. Hersteller von Fast-Food-Verpackungen, Getränkebechern, Plastiktüten und Zigarettenfiltern künftig auch an den Kosten der Kommunen zur Abfallentsorgung zu beteiligen, das ist ein guter weg, der aber deutlich schneller beschritten werden sollte. 2022, das ist mir zu spät.“