20. Dezember 2018, 08:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Das Ende des Steinkohlebergebaus im Ruhrgebiet ist in diesem Jahr in aller Munde. Auch das Musiktheater im Revier (MiR) hat sich das Thema in dieser Spielzeit auf die Agenda gesetzt – unter anderem mit einer Ausstellung zu den Gelsenkirchener Zechen. Macher der kleinen aber feinen Ausstellung, die zurzeit im oberen MiR-Foyer zu sehen ist, ist das Institut für Stadtgeschichte (ISG). Auf 15 Tafeln werden nicht nur alle Gelsenkirchener Zechen vorgestellt, sondern auch eine kleine Einführung in den lokalen Bergbau gegeben, wie Dr. Daniel Schmidt vom ISG erklärt. „Die vielen Bilder und kleinen Texthappen sollen neugierig machen und dazu einladen, in den Pausen alles in Ruhe anzusehen.“ Für alle, die direkt mehr erfahren möchten, ist auch gesorgt. In Griffweite der Ausstellung liegt die kostenlose städtische Broschüre Stadtprofil Zechen aus. Sie bietet ausführlichere Informationen zu allen Zechen und dem Bergbau in Gelsenkirchen und ist zusammen mit der Ausstellung entstanden.
Ob nun kurz oder vertiefend – der Blick in die Zechengeschichte Gelsenkirchens ist spannend. „Denn auch wenn man nicht mehr von allen Zechen viel sieht, waren und sind sie prägend für die Stadt,“ so Dr. Daniel Schmidt. „Hügel, Halden oder die Bahngleise spielen bis heute eine Rolle für die Stadt, für ihre Struktur und Zersiedlung.“ Wer in das Thema eintauchen und sich auf die Spuren der Zechen begeben möchte, kann das in Gelsenkirchen direkt vor der Haustüre tun. „Wir haben hier viele tolle Lernorte“, weiß Schmidt. Für den Einstieg empfiehlt er, sich einfach mal Consol oder Nordstern anzusehen, denn „Zechen erzählen Geschichten.“ Sein persönlicher Lieblingsort ist übrigens Rheinelbe. „Hier gibt es große und kleine Berge, einen Industriewald und eine Halde mit Blick übers ganze Ruhrgebiet.“ Außerdem kann man hier in unmittelbarer Nähe zur Zeche sowohl prachtvolle Gebäude der Betriebsleiter wie auch die Mietskasernen der Arbeiter entdecken.
Nicht versäumen sollte man auch den Kontakt zu Zeitzeugen. Viele von ihnen sind ehrenamtlich in Initiativen, Vereinen und Sammlungen aktiv und haben nicht nur viel Interessantes zu berichten, sondern „ermöglichen auch noch mal einen anderen Blickwinkel“, so Schmidt.
Die Ausstellung ist noch bis Ende des Jahres im oberen MiR-Foyer zu sehen. Danach soll sie Station in der Sparkassenfiliale Buer, im Wissenschaftspark und im Hans-Sachs-Haus machen. Außerdem verleiht das ISG die Ausstellung gerne an interessierte Schulen oder Vereine.