01. Oktober 2018, 12:47 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Max Slevogt: Hektors Abschied von Andromache, Lithographie. Bildrechte: Kunstmuseum Gelsenkirchen
Zum 150. Geburtstagsjubiläum widmet das Kunstmuseum Gelsenkirchen dem deutschen Impressionisten Max Slevogt (1868-1932) eine Präsentation im Graphikkabinett. Die Ausstellung versammelt Arbeiten aus dem eigenen Grafikbestand sowie zwei Dauerleihgaben und gibt sowohl Einblicke in die illustrative Arbeit, als auch in das freie Gestalten des weltberühmten Künstlers. Sie ist bis zum 11. November 2018 zu sehen.
Im Bereich der Malerei insbesondere für seine stimmungsvollen Landschaften geschätzt, besteht Max Slevogts graphisches Ouevre zum Großteil aus Illustrationen zu Werken aus Literatur und Musik. Daneben entstehen Alltagsszenen und Porträts.
Seine bevorzugte Drucktechnik, die Lithographie ermöglichte ihm das skizzenhafte sowie unmittelbare Einfangen von Eindrücken auf die Platte direkt vor dem Motiv. Mit nur wenigen schwungvollen Strichen verstand Slevogt es, das Wesentliche eines Moments festzuhalten. Trotz der zurückgenommenen Komposition erhalten die dargestellten Szenen eine besondere Lebendigkeit und Dynamik. Dies ist beispielsweise in den „Rennskizzen“ (1911) von der Berliner Trabrennbahn spürbar: Muskulöse Pferdekörper in nur wenigen Strichen ausgeführt, die von ihrem Reiter befeuert über die Rennbahn galoppieren. Die Umgebung ist, wenn überhaupt, nur schemenhaft angedeutet, der Schwerpunkt liegt auf den sich bewegenden Körpern von Reiter und Tier. Die Energie und Kraft der Tiere ist für den Betrachter greifbar.
Ausgestellt sind außerdem Illustrationen zu literarischen Stoffen wie der „Achill“-Folge (1907) nach der Ilias von Homer und „Lederstrumpf“ (1909) nach der Indianererzählung von James F. Coopers. Auch hier ist Slevogts Vorliebe für dramatische Handlungen und Figuren in Bewegung erkennbar.