04. Juli 2018, 15:33 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Seit Januar 2018 ist Gelsenkirchen eine von fünf Digitalen Modellregionen in NRW. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Am Mittwoch, 4. Juli 2018, lud Digitalisierungsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart die Bürgermeister und Oberbürgermeister der Digitalen Modellregionen NRW, die Präsidenten der jeweiligen Industrie- und Handelskammern, Vertreter der kommunalen Spitzenverbände sowie Gewerkschaftsvertreter zu einem gemeinsamen Austausch über die Digitalisierungsprojekte ein, die im Rahmen des Landesprogramms angestoßen werden sollen. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und der Präsident der IHK Nord Westfalen, Dr. Benedikt Hüffer, reisten ebenfalls nach Düsseldorf, um für den Gelsenkirchener Ansatz zu werben.
„Wir wollen einen ganzheitlichen Ansatz, der die gesamte Stadt voranbringt – nicht nur vereinzelte technische Lösungen“, erläuterte Oberbürgermeister Frank Baranowski den speziellen Ansatz der „Vernetzten Stadt“. „Wir wollen Menschen, Institutionen, Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen vernetzten.“ Dafür nutzt Gelsenkirchen den Vorsprung, den sich die Stadt nach und nach erarbeitet hat: eine gut ausgebaute Glasfaserinfrastruktur. „Schon jetzt haben mehr als 93 Prozent aller Gelsenkirchener Internetzugang mit über 50 Mbit/s, alle 86 Gelsenkirchener Schulen haben Netzzugang in Gigabit-Geschwindigkeit, sämtliche Gewerbegebiete ebenfalls. Dazu gibt es in der Stadt über 260 Hotspots mit freiem WLAN“, betonte Baranowski bei dem Treffen.
Die gute Glasfaserinfrastruktur bietet die Grundlage für weitere Digitalisierungsvorhaben, die im Rahmen der digitalen Modellregionen auf zwei Standbeinen fußen: Zum einen geht es um Digitaliserungsprojekte innerhalb der Stadtverwaltungen (E-Government) und zweitens um digitale Stadtentwicklung. Im Rahmen der Digitalisierung der Verwaltung befinden sich bereits eine Reihe von Maßnahmen in Vorbereitung, wie beispielsweise der digitale Bewohnerparkausweis, ein digitaler Assistent für Bürgeranliegen, elektronische Beantragung von Genehmigungen oder das elektronische Gewerberegister. Im Bereich der digitalen Stadtentwicklung plant die Stadt eine Art Laborsituation, in dem städtische Strukturen auf überschaubarem Raum digitalisiert und die neuen Möglichkeiten experimentell getestet werden.
„Von den Impulsen, die von der digitalen Modellstadt Gelsenkirchen ausgehen, wird die ganze Emscher-Lippe-Region profitieren.“ Davon ist IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer überzeugt. „Das ist weit mehr als nur ein Imagegewinn“, sagte der Unternehmer. Die Digitalisierung bezeichnete er als „das Fundament, auf dem das wirtschaftliche Wachstum der Zukunft entsteht“. Und beim Bau dieses Fundaments habe Gelsenkirchen „die Nase vorn“. Die IHK Nord Westfalen werde gemeinsam mit der Stadt prüfen, „wie sich Unternehmen in die Projekte der digitalen Modellstadt einbringen können, so dass die Wirtschaft in der Emscher-Lippe-Region insgesamt von der Vorreiterrolle Gelsenkirchen profitiere. Fest steht für Hüffer: „Durch die Digitalisierung werden die Karten im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte neu gemischt. Wer jetzt die Chancen der Digitalisierung nutzt, der kann künftig zu den Gewinnern gehören“.
In Gelsenkirchen wird am kommenden Freitag, 6. Juli 2018, ein erstes Treffen der Digitalen Modellkommunen NRW stattfinden. Die Leiter der kommunalen Digitaliserungseinheiten werden dann gemeinsam konkrete Möglichkeiten der inhaltlichen Kooperation im Bereich Digitalisierung besprechen.