25. Juni 2018, 16:45 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Beispiel eines sanierten Hauses in Hassel.Westerholt.Bertlich. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Das Pilotprojekt „Energielabor Ruhr“ zur energetischen Sanierung sollte im Rahmen der „Nationalen Projekte des Städtebaus“ für drei Jahre vom Bund gefördert werden – aber so lange brauchte das Stadterneuerungsgebiet Hassel.Westerholt.Bertlich nicht: Innerhalb von zweieinhalb Jahren haben die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer in der Zechensiedlung 270 Häuser saniert und die Fördermittel vollständig ausgeschöpft. Damit haben sie 2.150 Tonnen CO2 und 1 Tonne NOx jährlich eingespart – und liegen mit einer Sanierungsrate von jährlich fünf Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt von ein bis zwei Prozent.
Dieses Erfolgsrezept würden beide Städte nun gerne auf andere Quartiere übertragen. Die energetische Sanierung im Rahmen des „Energielabors Ruhr“ hat mehrere Innovationen miteinander vereint:
- Eine integrierte Betrachtung und gemeinsame Förderung für Energieeffizienz und städtebauliche Aspekte wurden integriert betrachtet und gemeinsam gefördert.
- Die hier entwickelte energetische Förderung nach dem Prinzip 50 €/kg CO2/m2 hat sich als effizient und praktikabel erwiesen und ist dazu geeignet, auf andere Bestandssiedlungen übertragen zu werden.
- Mit einer Nahwärmelösung ist es möglich, die Wohnsiedlung und den neuen Gewerbestandort auf der „Neuen Zeche Westerholt“ umweltschonend mit lokaler Energie zu versorgen.
- Die Verbundenheit der Bewohnerschaft und die historisch gewachsene Struktur rund um die Zeche wurden nicht durch die Stadtgrenze getrennt, sondern die Verwaltungen arbeiten interkommunal zusammen, um Grenzen zu überwinden.
- Neben dem Bund sowie den Städten Gelsenkirchen und Herten engagieren sich in diesem Projekt auch lokale Unternehmen im Rahmen des „Klimabündnisses Gelsenkirchen-Herten e.V.“
Auch wenn nun keine Förderanträge mehr angenommen werden, sind weiterhin fachkundige Beratungen rund um die eigene Immobilie in Hassel.Westerholt.Bertlich im interkommunalen Stadtteilbüro (Egonstraße 4, 45896 Gelsenkirchen) kostenlos möglich. Außerdem sind für Hausbesitzerinnen und -besitzer in der Siedlung, die nicht in der historischen Gartenstadt wohnen, noch Fördermittel im Rahmen der Städtebauförderung „Hof- und Fassadenprogramm“ erhältlich, zu denen ebenfalls im Stadtteilbüro beraten wird.
Die Folgen des Strukturwandels und der demografischen Entwicklung sind auch rund um die ehemalige Zeche Westerholt auf der Stadtgrenze zwischen Gelsenkirchen und Herten sichtbar. Daher engagieren sich die beiden Städte gemeinsam, um die das Stadterneuerungsgebiet Hassel.Westerholt.Bertlich mit insgesamt 34.000 Anwohnerinnen und Anwohnern weiterzuentwickeln. Ein lebenswertes Umfeld und ein ausreichendes Angebot an Nahversorgung, Infrastruktur-einrichtungen und sozialen Angeboten sollen die Wohnquartiere für die Zukunft rüsten. Neben den Bürgerinnen und Bürgern sind auch die lokalen Akteure, Institutionen und Vereine eingeladen, sich in am Stadterneuerungsprozess zu beteiligen.