30. April 2018, 10:38 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die nächste große Ausstellung im Kunstmuseum Gelsenkirchen „Kunst & Kohle – Alicja Kwade mit Dirk Bell, Gregor Hildebrandt und Rinus Van de Velde“ steht ab Sonntag, 6. Mai 2018, an.
Die doppelte Bedeutung des Wortes Kohle aufnehmend stellt die in Berlin lebende international agierende Künstlerin Alicja Kwade (geb. 1979 in Kattowitz, Polen) ihre Arbeiten ins Zentrum einer Diskussion um Mensch und Gesellschaft. Kritisch reflektiert sie dabei die komplexen Zusammenhänge von Kohle als Arbeitskraftfaktor, als Energiequelle, und als Metapher für und Ausdruck von Kapital, Ökonomie und Warenwelt. Über zwanzig ihrer skulpturalen und objekthaften Werke aus den Jahren 2007 bis 2018 inszeniert Alicja Kwade in den Wechselausstellungsräumen der Alten Villa.
Die Präsentation wird ergänzt durch die künstlerischen Perspektiven von Dirk Bell, Gregor Hildebrandt und Rinus Van de Velde.
Als Gegenpol zu Kwade agiert der ebenfalls in Berlin beheimatete Dirk Bell (geb. 1969 in München). Seine eher intimen Graphit- und Kohlezeichnungen stellen in der Geschichte von Konsum und Kapital das menschliche Subjekt bzw. figurative Details in den Mittelpunkt.
Gregor Hildebrandt (geb. 1974 in Bad Homburg) verweist mit seinen Objekten aus Vinyl, dem schwarzen Gold der 1970er- bis 1990er- Jahre, und Kassettentapes auf Verwertungszusammenhänge und Demokratisierungsprozesse von Musikkonsum.
Der in Antwerpen arbeitende Künstler Rinus Van de Velde (geb. 1983 in Leuven, Belgien) präsentiert in großformatigen Kohlezeichnungen düstere Szenarien aus einer Welt, in der das soziale Gefüge durch ökonomische Verwertungsprozesse weitestgehend zersetzt wurde.
Die Ausstellung gehört zum gemeinsamen Ausstellungsprojekt der RuhrKunstMuseen „Kunst & Kohle“: Mit Auslauf der Steinkohleförderung in Deutschland in diesem Jahr endet mehr als ein bedeutender Industriezweig: Das Kapitel einer über 150 Jahre andauernden Geschichte schließt, die insbesondere das Gesicht des Ruhrgebiets, das Selbstverständnis seiner Bewohner und die Entstehung seiner einmaligen Kunst- und Kulturlandschaft geprägt hat. Mit dem gemeinsamen Projekt widmen sich die RuhrKunstMuseen diesem bedeutsamen Einschnitt. In dreizehn Städten werden in siebzehn RuhrKunstMuseen von Mai bis September 2018 zeitgleich über die Region hinweg künstlerische Positionen gezeigt, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema „Kohle“ auseinandersetzen. Nun sollen wiederkehrende inhaltliche und formale Elemente der Kunstwerke die einzelnen Ausstellungsorte zu einem großen Ganzen verbinden. Ein umfangreiches Vermittlungsprogramm und Begleitveranstaltungen rahmen das Projekt.
Gefördert wird das Projekt von der RAG Stiftung, der Brost-Stiftung, dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kunststiftung NRW.