12. Dezember 2017, 11:40 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Während viele Gelsenkirchener am weißen Samstagmorgen noch im Bett lagen, hat sich eine Gruppe aus 40 aktiven Müttern und neun Kindern auf den Weg ins Rheinland-Pfälzische Mainz gemacht.
Im Rahmen des „Brücke-Programms“ des Referats Zuwanderung und Integration/ Kommunales Integrationszentrum in Kooperation mit der VHS/Arbeit und Leben treffen sich wöchentlich zirka 300 Eltern mit Zuwanderungsgeschichte, um sich gemeinsam fortzubilden, sich auszutauschen und ihre Rolle als Bildungspartner der Schule zu stärken.
Am vergangenen Samstag wurde der Mehrzweckraum der Schule gegen einen Reisebus getauscht: Denn vor Ort lernt es sich bekanntlich am besten.
Die Themen Bildung, Bücher und Sprache sind in den Treffen der Elterngruppen besonders präsent. Doch wie es zum Buchdruck kam und welche Rolle diese Erfindung Johannes Gutenbergs im 15. Jahrhundert für die Menschen bis heute spielt, sollte im Rahmen einer Exkursion nach Mainz herausgefunden werden.
Ganz unter dem Motto „Kulturelle Bildung vor Ort“ zogen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern in die 300 Kilometer entfernte Landeshauptstadt. Unterwegs wurde noch etwas zur Geographie und der Geschichte der Stadt Mainz sowie dem Namensgeber des Museums gelernt. Die Eltern lösten gemeinsam mit den Kindern Quizfragen und Rätsel, sodass die Reisezeit wie im Flug verging.
In Mainz angekommen konnte die Gruppe historische Einblicke in die Zeit des Erzbischofs Willigis gewinnen, der vor mehr als tausend Jahren den Mainzer Dom errichten ließ.
Im Museum angekommen, gingen Groß und Klein auf die Suche nach den Spuren Gutenbergs. Dort ist die erste Druckversion der 42-zeiligen Bibel Gutenbergs ausgestellt. Das Highlight der Exkursion war das eigenständige Drucken der ersten Seite in der ursprünglichen Form des Buchdrucks. Buchstabe für Buchstabe, Zeile für Zeile, durfte der Gelsenkirchener Schüler Tugra Topcu, Sohn der Brücke-Anleiterin des Familienzentrums Sternschule, den Druckprozess vornehmen und mit viel Kraft an der Presse die in Druckerschwärze getauchten Buchstaben auf einen Papierbogen pressen.
„Unser Ziel haben wir erreicht“, so die Projektleiterin des Brücke-Projektes. „Wir möchten den Bildungserfolg der Gelsenkirchener Kinder steigern. Und das funktioniert nur, indem wir die Mütter verstärkt in den Bildungsprozess ihrer Kinder einbinden und Lernen auch außerschulisch zur gemeinsamen Freizeitgestaltung zählt.“
Und dafür sorgt nicht zuletzt der Verein Eltern für Eltern e.V., der regelmäßig Exkursionen organisiert. Berlin, Aachen, Luxemburg und Brügge stehen u.a auf der Liste bereits besuchter Orte. Und der nächste Ausflug lässt bestimmt auch nicht lange auf sich warten.