25. August 2017, 13:52 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Unter dem Titel „Stenze und Edelweißpiraten: Unangepasste Jugendliche in Gelsenkirchen während der NS-Zeit“ hält Dr. Daniel Schmidt am Mittwoch, 30. August 2017, um 19 Uhr in der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“, Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen einen Vortrag, zu dem das Institut für Stadtgeschichte herzlich einlädt. Der Referent steht anschließend zur Diskussion zur Verfügung.
Von 18 bis 19 Uhr findet vor der Abendveranstaltung eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt. Der Eintritt ist frei.
Zwar strebte der Nationalsozialismus den totalen Zugriff auf die deutsche Jugend an, gerade in den städtischen Zentren des Deutschen Reiches gab es aber viele Jugendliche, die versuchten, ihr Leben und ihre Freizeit jenseits von HJ und BDM nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diese informellen Jugendgruppen nannten sich Navajos, Kittelbachpiraten oder Edelweißpiraten. Das Rhein-Ruhr-Gebiet war eine ihrer Hochburgen.
Das nonkonforme Verhalten dieser Jugendlichen zog die Aufmerksamkeit von HJ, Gestapo und Justiz auf sie – Kriminalisierung und Verfolgung als „Bündische“ war die Folge. Über Gelsenkirchener Gruppen war bislang kaum etwas bekannt, jüngere Forschungen des ISG brachten aber neue Erkenntnisse zu diesem Thema, die im Rahmen des Vortrages präsentiert werden.